Blog
Weiterhin Lockdown – aber mit schönen Haaren
Seit einem Jahr versucht die ganze Welt das Corona-Virus in den Griff zu bekommen. Es scheint wie im Märchen „Der Hase und der Igel“ zu sein. Bei jedem Teilerfolg der Wissenschaft und Pharmaindustrie zeigt uns das Virus eine lange Nase und verändert sein hässliches Gesicht. Diverse Mutationen breiten sich aus. Und wieder ist die Pflege in besonderem Maße gefordert.

In den Krankenhäusern arbeiten Pflegekräfte und auch ÄrztInnenan der direkten Coronafront. In den Altenpflegeheimen leben die Hochbetagten,die eine Risikogruppe darstellen. Das betrifft in der Folge auch dieAltenpflegekräfte. Sie sind eine besonders gefährdete Berufsgruppe. Das ergabauch die Auswertung eigener Versichertendaten der Barmer Krankenkasse. Die untersuchteim vierten Quartal 2020 das Infektionsgeschehen in 20 besonders vonCoronafällen betroffenen Berufsgruppen. Dabei stellte sich heraus, dass bei Altenpflegerinnenund Altenpfleger 7,6 von 1000 Erwerbstätigen wegen Corona krankgeschriebenwurden. Die Krankenpflege folgte dicht mit 7,2 von 1000. Bei Personal inArztpraxen lag der Wert bei 5,5 von 1000. Im Vergleich dazu lag der Wert imBereich Werbung und Marketing bei nur 2,5 von 1000.
Damit wird nochmals mehrals deutlich, welchen Dienst die Pflege in dieser Corona-Pandemie für unseregesamte Gesellschaft leistet und welches Risiko sie selbst dabei trägt. Wiederstellt sich die Frage: ist sich die Politik und die Gesellschaft dessen bewusst?Gerade wurde die Onlinepetition „Pflege braucht Würde“initiiert vom Wochenmagazin STERN, dem Deutschen Bundestag übergeben. 250.000 Menschen unterzeichneten die Petition. Damit ist das Quorum erreicht. DieAnhörung des Petitionsausschusses im Bundestag findet am 1.3.2021 statt. Eingroßer Erfolg – aber nur, wenn Taten folgen. Und bis dahin und wohl auchdanach: Business as usual – alles wie gewohnt. Der Lockdown hält an – zurechtwie ich finde.
Kleine Änderungen gibt es. Ab 1. März haben wir wieder die Haareschön. Hier hat sich die Politik dem Druck der Bevölkerung und der Friseurlobbygebeugt. Immer wieder wurde der Kanzlerin die Frage gestellt, wer ihre Haaretäglich in perfekte Form bringe. Rumgedruckst hat sie bei der Antwort. Sie habeda eine Assistentin, die das mache. Zeit, der Kanzlerin und allen anderen dieFrage zu stellen „Und wer pflegt Sie?“.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren