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Leiharbeit: Pflegebranche kritisiert Lauterbachs Pläne
Pflegeeinrichtungen sollen die Mehrkosten für den Einsatz von Leiharbeitskräften künftig nicht den Pflegekassen in Rechnung stellen dürfen. Das sieht ein Entwurf aus dem BMG vor. Die Branche hält von dem Vorschlag wenig.

So meint Sozial-Vorständin Maria Loheide von der Diakonie Deutschland zu den Plänen, die Diakonie halte es für richtig, die Leiharbeit in der Altenpflege auf ihre Kernfunktion zurückzuführen, Personalengpässe schnell zu überbrücken. Sie aber dadurch beschränken zu wollen, „dass man den Pflegekassen untersagt, höhere als tarifliche Vergütungen zu refinanzieren, ist als isolierter Schritt wenig hilfreich“, kritisierte Loheide. Wenn die Träger nicht mehr auf Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen könnten, müssten sie „Angebote runterfahren und Stationen schließen. Und das bei bereits bestehenden Versorgungslücken.“
Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe hatte am Mittwoch vergangener Woche auf Basis einer Umfrage in den Mitgliedseinrichtungen mitgeteilt, dass inzwischen zwei Drittel der Krankenhäuser und Pflegeheime Leihpersonal beschäftigen. Zeitarbeitskräfte kosteten die Arbeitgeber zwischen 20 und 50 Prozent mehr als festangestellte Mitarbeitende, denn die Zusatzausgaben würden in der Praxis schon heute von den Pflegekassen nicht refinanziert.
Die Ruhrgebietskonferenz Pflege kritisiert die Pläne der Bundesregierung zur Eindämmung der Leiharbeit. Ulrich Christofczik, Sprecher der Ruhrgebietskonferenz-Pflege und Vorstand des Christophoruswerkes sowie Geschäftsführer der Evangelischen Altenhilfe Duisburg stellt klar: „Wir haben die Kosten für Zeitarbeitskräfte noch nie den Kostenträgern in Rechnung gestellt. Alle Versuche, die erheblichen Mehrkosten bei Pflegesatzverhandlungen geltend zu machen, wurden von den Pflegekassen abgelehnt. Minister Lauterbachwill eine Praxis unterbinden, die es gar nicht gibt. Vielen Dank für Nichts!“
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