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Diakonie: Kosten für Bewohner von Pflegeheimen steigen

Die Diakonie Deutschland rechnet trotz geplanter Reform der Pflegeversicherung mit steigenden Kosten für Pflegeheim-Bewohner. „Die Kosten werden ab Juli noch weiter steigen“, sagte die für Sozialpolitik zuständige Diakonie-Vorständin Maria Loheide dem „Tagesspiegel“.

Vorständin des evangelischen Wohlfahrtverbandes Diakonie, Maria Loheide
Foto: Ostkreuz/Thomas Meyer Diakonie-Vorständin Maria Loheide sagt: "Wir brauchen eine kräftige Beitragserhöhung und einen Steuerzuschuss."

 Verantwortlich dafür sei das neue Personalbemessungsinstrument, das die Personalausstattung verbessern soll. Falls die Pflegekassen die Zusatzkosten nicht tragen, müssten die Bewohner dafür aufkommen, sagte Loheide.

Bereits im vergangenen Jahr hatten laut der Zeitung zahlreiche Pflegeheime die Beiträge der Bewohner erhöht, um die gestiegenen Kosten für Personal, Energie, Lebensmittel und Dienstleistungen weiterzugeben. „Eigentlich müssten die Pflegekassen die Pflegesätze entsprechend anheben“, erklärte Loheide. Aber ein Viertel der Kassen weigere sich, die laufenden Verträge nachzuverhandeln.

Die geplante Pflegereform wird das Problem nach Einschätzung der Diakonie nicht lösen. „Der Zuschlag, den Heimbewohner bekommen, liegt unter der Inflationsrate. Die Inflation frisst den Zuschlag auf“, sagte Loheide. Die Pflegeversicherung sei unterfinanziert: „Wir brauchen eine kräftige Beitragserhöhung und einen Steuerzuschuss“, forderte die Diakonie-Vorständin. Zudem sollten weitere Einnahmequellen genutzt werden: „Beitragszahler sollten auch auf Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung und auf ihre Kapitalerträge Beiträge zahlen“, schlug Loheide vor.