Corona
3.400 Freiwillige melden sich für Corona-Tests
Mehr als 3.600 Soldaten unterstützen Pflegeheime bei Corona-Tests. Knapp 3.400 Freiwillige haben sich bislang gemeldet, die die Bundeswehr ablösen sollen. Der evangelische Militärbischof warnt vor einem frühen Abzug der Soldaten aus den Heimen.

Für die Unterstützung bei den Corona-Tests in Pflegeheimen haben sich bislang bundesweit rund 3.400 Freiwillige gemeldet. Wie die Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte, gingen bis Dienstag (9.2.) 3.393 Bewerbungen ein. Sie werden den Angaben zufolge an Kommunen weitergeleitet, die einen Bedarf für Unterstützung angemeldet haben. Am Dienstag waren dies laut Bundesagentur 148 Landkreise und kreisfreie Städte.
Für die Unterstützungen bei den Tests von Personal und Besuchern, die Ansteckungen in Pflegeheimen verhindern sollen, sind derzeit vor allem Bundeswehrsoldaten im Einsatz. Laut Verteidigungsministerium sind in Alten- und Pflegeheimen 3.650 Soldatinnen und Soldaten für Testungen eingeteilt, weitere 1.100 für andere Aufgaben.
Nach den Plänen der Bundesregierung sollen die Bundeswehrangehörigen Schritt für Schritt durch Freiwillige ersetzt werden. Die Bundesagentur für Arbeit hatte dazu Ende Januar einen Aufruf gestartet und vermittelt Freiwillige an die Einrichtungen. Sie sollen die Helfer dann anstellen. Ihre Vergütung soll sich an 20 Euro pro Stunde orientieren.
Militärbischof plädiert für längeren Einsatz der Soldaten
Der Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernhard Felmberg, warnt jedoch vor einem zu frühen Abzug der Bundeswehr. Diakonische Einrichtungen berichteten einmütig, dass die Bundeswehr unbürokratisch und effektiv helfe und so die Pflegekräfte entlaste. Ein Abzug der Bundeswehr in der nächsten Zeit würde erreichte Erfolge gefährden, erklärte er. “Die Soldatinnen und Soldaten, die tägliche Schnelltests abnehmen, retten Leben”, sagte Felmberg. Ihr Einsatz müsse länger andauern als zunächst geplant, forderte er. Nach seinen Angaben begleitet die Militärseelsorge auch den Einsatz der Soldaten in Pflegeheimen. In Seminaren würden sie auf die besondere Situation in Altenheimen vorbereitet. Zudem stünden Militärgeistliche vor Ort zum Gespräch bereit.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind derzeit rund 18.600 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der Amtshilfe im Einsatz, um bei der Eindämmung der Corona-Pandemie zu helfen. Sie unterstützen nicht nur Pflegeheime. Rund 2.400 Soldaten helfen demnach in Impfzentren, rund 5.100 bei der Kontaktnachverfolgung in Gesundheitsämtern. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte das Kontingent für Corona-Einsätze kürzlich auf 25.000 aufgestockt.
(epd)
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren