Corona
Zugang zu kostenlosen Corona-Bürgertests soll beschränkt werden
Der Zugang zu den kostenlosen Corona-Bürgertests soll nach dem Willen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon bald deutlich eingeschränkt werden. Nur noch Patienten mit Symptomen sollen dafür infrage kommen, dazu andere ausgewählte Gruppen. Dies geht aus der “Corona-Herbststrategie” des Ministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Lauterbach (SPD) sagte in der Nacht zum Mittwoch in der ARD-Sendung “Maischberger” zu den Bürgertests, er hätte diese “gerne eingeschränkter und besser kontrolliert”. Den Ländern hielt er vor, diese wollten die Gratis-Tests zwar weiter haben, sich aber nicht an den Kosten beteiligen.
Kostenlos soll das Testen künftig laut Gesundheitsministerium unter anderem für folgende Fälle und Gruppen bleiben:
- Präventive Tests in Pflegeheimen und Krankenhäusern
- eine sich ausbreitende Infektionslage in «Hotspots»
- Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine
- Personen mit erhöhten Kontakten, etwa vor Großveranstaltungen
In ganz Deutschland wurden an die kommerziellen Betreiber der Teststationen schon 10,5 Milliarden Euro ausgezahlt. Dabei gab es viel Missbrauch: Ermittler gehen von einer Betrugssumme von mindestens einer Milliarde bis hin zu 1,5 Milliarden Euro aus.
Trotz der Beschränkungen soll eine gut erreichbare Test-Infrastruktur – auch in Apotheken – aufrecht erhalten bleiben, schreibt das Ministerium weiter. Auch sollen die Preise für Schnelltests und für PCR-Tests gesenkt werden. An diesem Mittwoch beginnen zweitägige Beratungen der Gesundheitsminister in Magdeburg. Die Infektionszahlen sind zuletzt wieder gestiegen.
Zu der seit März greifenden Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen solle dem Bundestag bis 30. September eine Auswertung vorgelegt werden. Die Bundesregierung müsse zudem klären, ob diese Impfpflicht noch über den 31. Dezember hinaus gelten soll.
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