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Wirtschaftsleistung und Beschäftigung stark gewachsen

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) sind die Wirtschaftsleistung
im Sozialwesen, zu dem insbesondere die ambulante und
stationäre Altenpflege sowie die Kinder- und
Jugendhilfe gehören, zwischen 1991 und 2015
überdurchschnittlich gestiegen.

- Die Wirtschaftsleistungen im Sozialwesen sind stärker gewachsen als in anderen Branchen. Foto: Adobe Stock/ Stefan Yang

Die Wirtschaftsleistung sei im Sozialwesen um 140
Prozent gestiegen. In der gesamten Wirtschaft waren es
40 Prozent. Außerdem hätte sich die Zahl der
Beschäftigten in diesem Bereich seitdem fast
verdoppelt, während sie in der gesamten Volkswirtschaft
lediglich um elf Prozent gestiegen sei. Die Löhne im
Sozialwesen erreichten indes nur etwa 60 Prozent des
durchschnittlichen Lohnniveaus in Deutschland – und
das, obwohl die Nachfrage nach qualifizierten Kräften
vor allem im Bereich der Pflege wachse. Seit 2012
spiegele sich dies nun auch in stärker steigenden
Löhnen wider.

Rainer Brüderle, Arbeitgeberpräsident des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste
(bpa) sagte bezüglich der Studie: "Das sind
beeindruckende Zahlen. Sie machen deutlich, dass die
Altenpflege längst kein Nischensektor mehr ist, sondern
ein wichtiger Player in der Wirtschaft und in der
Gesellschaft ist."

"Trotzdem stehen wir noch vor großen Herausforderungen.
Den Lohnabstand zu anderen Branchen ist aufgrund des
Qualifikationsmixes in der Altenpflege noch eine
beeinflussende Größe", so Brüderle weiter. Einen ganz
erheblichen Teil trage dazu aber die Politik bei. Denn
der Versuch der Politik, die Beitragssätze in der
Pflege niedrig zu halten, ziehe eine Deckelung der
Preise und damit der Löhne im Sozialwesen nach sich.
"Wer also höhere Löhne fordert, muss jetzt auch endlich
liefern. Die Politik muss endlich sagen, was ihr und
der Gesellschaft insgesamt die Pflege wert ist. Darauf
muss die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode
Antworten finden."