Corona

Westerfellhaus: Azubis nicht für Tests einsetzen

In der Bundesregierung ist ein Streit darüber entbrannt, wie Pflegeheime bei Corona-Tests entlastet werden können. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, habe einen Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Familienministerin Franziska Giffey (SPD) zurückgewiesen, Auszubildende in der Altenpflege stärker zur Unterstützung des regulären Pflegepersonals einzusetzen, berichtet das “RedaktionsNetzwerk Deutschland” (RND) am 28. Januar.

Junge Pflegekraft mit Maske zieht sich Handschuhe an
Foto: Adobe Stock/ Rawpixel.com Bundesfamilienministerium und Bundesgesundheitsministerium hatten in einem gemeinsamen Schreiben vorgeschlagen, Auszubildende in der Pflege bereits ab dem ersten Lehrjahr bei Corona-Tests in Pflegeheimen einzusetzen. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat diese Idee nun zurückgewiesen.

“Ich rate davon ab, Auszubildende der Pflegeberufe vor allem für die Testungen einzusetzen, da diese auch in Pandemiezeiten in ihrer praktischen Ausbildungszeit hochprofessionelle Pflege erlernen sollten”, sagte Westerfellhaus dem RND. “Sonst haben wir nach der Pandemie viele junge Pflegekräfte die testen, aber kaum pflegen können”, warnte Westerfellhaus. Spahn hatte zusammen mit Giffey in einem Brief an die Bundesländer, diverse Pflegeverbände sowie Heimbetreiber darum gebeten, Auszubildende zur Unterstützung und Entlastung des Pflegepersonals einzusetzen, zum Beispiel bei Tests von Bewohnern und Angehörigen. Dazu sollten Ausbildungsabschnitte verschoben werden.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte dem RND, der Vorschlag von Spahn und Giffey zeige Realitätsferne und mangelnde Abstimmung in der Bundesregierung. “In der Praxis müssen heute schon längst Auszubildende als Notnagel in der Altenpflege herhalten”, kritisierte er. Der Pflegebevollmächtigte Westerfellhaus begrüßte ausdrücklich die Gewinnung von freiwilligen Externen zur Unterstützung der Heim. Es sei wichtig, dass die Pflegeeinrichtungen jetzt jede Unterstützung bei den Testungen von Personal, Bewohnern und Besuchern erhielten.