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Pflegekammer lehnt Dienstpflicht kategorisch ab
Die niedersächsische Landesregierung plant, Pflegende bei künftigen Epidemien zum Einsatz zu verpflichten, um bedrohliche Krankheiten zu bekämpfen. Die Pflegekammer Niedersachsen sieht solche Dienstverpflichtungen kritisch.

Nadya Klarmann, Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen: "In den vergangenen Monaten haben Pflegende eine hohe Bereitschaft gezeigt, an der Eindämmung der Krankheit mitzuwirken".
Bildquelle: Pflegekammer Niedersachsen
"Ein Pflichteinsatz für Pflegende ist der falsche Weg und ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Wem nutzt es, wenn Pflegefachpersonen gegen ihren Willen verpflichtet werden und deshalb unmotiviert im Einsatz sind? Das geht zulasten aller Beschäftigten, die im Krisenfall mit viel Herzblut pflegen", sagt Nadya Klarmann, Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen.
Durch das neue Gesetz bestehe grundsätzlich die Gefahr, dass Pflegende während einer vom Landtag festgestellten epidemischen Lage für einen befristeten Zeitraum von zwei Monaten nicht mehr frei ihren Einsatzort, ihren Arbeitsumfang und die Art ihrer Tätigkeit bestimmen können.
"Ein Pflichteinsatz untergräbt die Selbstbestimmung der professionellen Pflege", kritisiert Klarmann. Die Pflegekammerpräsidentin setzt auf die Freiwilligkeit der Pflegenden und hält es für zielführender, freiwillige und positive Anreize zu setzen, damit sich Pflegefachpersonen in Krisenzeiten zusätzlich engagieren.
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