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Partizipative Organisationsentwicklung: starke Mitarbeiter:innen, starke Altenpflege
Wie funktioniert partizipative Organisationsentwicklung? Elisabeth Scharfenberg ist überzeugt: Starke Mitarbeiter:innen, starke Altenpflege – das geht nur gemeinsam!

Von Elisabeth Scharfenberg
Partizipative Organisationsentwicklung hört sich erst mal unglaublich sperrig und theoretisch an, kann aber sehr lebendig und lebensnah sein. Letzthin konnte ich mit Jonas Bothe und Tanja Brumbauer von NELA aus Bonn darüber sprechen. Sie setzen sich für ein ökologisch nachhaltiges und sozial gerechtes Wirtschaftssystem ein. Altenpflege ist dabei besonders wichtig, weil es das Feld der sozialen Nachhaltigkeit betrifft. Gleichzeitig ist es ein Bereich, in dem es viele Herausforderungen gibt: Fachkräftemangel, der wiederum auf einen demografischen Wandel einer alternden Gesellschaft trifft. In der Folge überlastete Pflegekräfte… die ganze Spirale eben.
Was genau macht also nun NELA? Unter dem Motto Starke MitarbeiterInnen-starke Pflege erarbeitet NELA zusammen mit Einrichtungen in ihrem „Zukunftsdialog Altenpflege“ an spezifischen Lösungen, wie die Zusammenarbeit und Pflege in Einrichtungen verbessert werden können. Das Besondere daran ist aber – und nun wird aus reiner Organisationsentwicklung eine partizipative – dass das NELA-Team überzeugt davon ist, dass eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie Pflegequalität innerhalb einer Altenpflegeeinrichtung nur dann erreicht werden kann, wenn alle Mitarbeitenden einer Einrichtung hierarchieübergreifend an einem Strang ziehen. Es braucht die Perspektivenvielfalt auf die Herausforderungen innerhalb der Einrichtungen. Es braucht das Zusammenstecken der Köpfe über alle Ebenen einer Einrichtung – von der Einrichtungsleitung über die Pflegefachkraft, die Hauswirtschaftsmitarbeitenden und wen es sonst noch so gibt, um eine Einrichtung am Laufen zu halten. Bei diesem Zusammenstecken der Köpfe werden in gemeinsamen Workshops, den Zukunftsdialogen, tragfähige Lösungen für die Herausforderungen erarbeitet. Da geht es zum Beispiel um Dienstplangestaltung, um Wertschätzung, um Work-Life-Balance und familienfreundliches Arbeiten. „Was?“ werden Sie jetzt sagen – „da gibt es doch schon 1000 Lösungsvorschläge!“ – und vielleicht haben Sie damit recht. Aber Jonas Bothe und sein Team haben eben festgestellt, dass es nicht 1000 Lösungsvorschläge braucht, sondern genau den EINEN, der nämlich in die jeweilige Einrichtung passt. Dort ein spezifisches Problem löst. Und der von allen entwickelt und anschließend getragen wird.
Ich finde das wunderbar. Es gibt so viele Baustellen in der Altenpflege. Viele davon gehören in den Bereich Politik. Da ist es bequem, die Verantwortung abzugeben. Aber es gibt auch genug, das im eigenen Haus erledigt werden kann – und dazu gehört in meinen Augen ganz klar die partizipative Organisationsentwicklung. Hab ich Sie neugierig gemacht? Damit Einrichtungen zukünftig selbst Zukunftsdialoge eigenständig umsetzen können, hat NELA einen Workshop-Leitfaden entwickelt, der zum kostenfreien Download bereitsteht. Dieser beinhaltet einen Ablaufplan sowie konkrete Moderationshinweise. Er dient dazu, dass Mitarbeitende sowie Einrichtungsleitungen solch einen Zukunftsdialog umsetzen können, unabhängig davon wieviel Workshop Erfahrung sie haben. Also, worauf warten Sie?
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