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NRW: Immer mehr Pflegeeinrichtungen zahlungsunfähig
Die Zahl der Insolvenzen in der Pflege-Branche steigt in Nordrhein-Westfalen an. Nach Angaben der Landesregierung wurden allein für das zweite Quartal dieses Jahres 46 Fälle bereits eingetretener oder drohender Zahlungsunfähigkeit gemeldet.

Das geht aus einer am 28. August veröffentlichten Antwort des NRW-Gesundheitsministeriums auf eine SPD-Anfrage hervor. Betroffen waren demnach vollstationäre (18), teilstationäre (8) und Kurzzeitpflege-Einrichtungen (2) ebenso wie ambulante Dienste (18).
Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2023 wurden 27 Überschuldungsfälle gemeldet – im kompletten Vorjahr 25. Da vor der Corona-Pandemie Insolvenzzahlen in der Pflege-Branche nicht systematisch erhoben worden sind, gibt es keinen Langzeitvergleich. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es derzeit 2.270 vollstationäre, 1.295 teilstationäre und 166 Kurzzeitpflege-Einrichtungen in NRW sowie 4.434 ambulante Dienste.
“Zu beachten ist, dass in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle die gemeldeten Überschuldungen nicht zu Schließungen der Leistungsangebote und einem damit verbundenen Wegfall von Plätzen in der stationären Pflege geführt haben”, erklärte das Ministerium. Tatsächlich seien die Einrichtungen von anderen Betreibern übernommen und weitergeführt worden.
Ein Zehn-Jahres-Vergleich der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ebenso wie die Zahl der Leiharbeitnehmer in den Pflegeberufen seit 2012 in NRW beständig gestiegen ist auf fast 391.000 regulär Beschäftigte (2012: 301.117) und rund 13.000 Leiharbeiter (2013: 3.728). Insgesamt gab es Ende vergangenen Jahres über alle Branchen hinweg rund 7,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und gut 182.000 Leiharbeitnehmer in NRW.
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