News
Moll spricht sich gegen Verbot von Leiharbeit in der Pflege aus
Die Beauftragte für Pflege der Bundesregierung, Claudia Moll, spricht sich gegen ein Verbot von Leiharbeit aus.

Nach Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich auch Claudia Moll, die Beauftragte für Pflege der Bundesregierung (beide SPD), gegen ein Verbot von Leiharbeit in Pflegeheimen und Krankenhäusern ausgesprochen. Das berichtet die „Ärzte Zeitung“ online.
Moll sagte bei einer Veranstaltung des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) am 6. November, dass Leiharbeit ein “Symptom schlechter Arbeitsbedingungen” sei. Daher müsse die Politik hier ansetzen und tue dies auch bereits. Wenn sich die Arbeitsbedingungen für die festangestellten Mitarbeiter verbessern würden, könne sich daraus möglicherweise auch ein “Klebeeffekt” für Leiharbeitskräfte ergeben.
Anzeichen für schlechte Arbeitsbedingungen
Experten zufolge ist der Anteil von Leiharbeitskräften an der Gesamtzahl der Pflegekräfte noch begrenzt: 2,2 Prozent in der Krankenpflege und 2,6 Prozent in der Altenpflege. Berlin und Bremen weisen mit einem Anteil von etwa fünf Prozent jedoch einen höheren Anteil auf. Im ärztlichen Dienst liegt der Anteil der Zeitarbeitskräfte mit 1,5 Prozent noch niedriger.
Die Ampel-Koalition hat die Leiharbeit in Altenpflegeeinrichtungen erschwert. Im Rahmen der im Sommer 2023 beschlossenen Pflegereform werden Gehälter für Leiharbeitskräfte nur noch bis zur Höhe entsprechender Tariflöhne von den Kassen refinanziert. Krankenhausleitungen sprachen sich zuletzt mehrheitlich für eine stärkere Regulierung von Leiharbeitsverhältnissen aus.
Moll betonte, dass Leiharbeit sowohl positiv als auch negativ sei. “Natürlich kann sie helfen, die Versorgung kurzfristig aufrechtzuerhalten, wenn Personal ausfällt”, wird Moll von der „Ärzte Zeitung“ zitiert. Dennoch dürfe Leiharbeit kein Standardinstrument der Versorgung sein.
Es gebe keine einfachen Lösungen, um Leiharbeit auf ein “gesundes Minimum” zu beschränken. Es gebe jedoch gute Ansätze, um Ausfälle im eigenen Personal durch Maßnahmen wie sogenannte Springerpools zu kompensieren. Dieses Modell spare letztendlich Kosten, erhöhe die Zufriedenheit der Mitarbeiter und verbessere die Versorgung, so Moll.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren