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Kölner Erklärung zur Pflegesituation
Die Pflegesituation in Deutschland ist dramatisch. Am
Geld liege es nicht, sagt die Caritas Köln und hat
gemeinsam mit der Diakonie Michaelshoven einen
Forderungskatalog verfasst – die " Kölner Erklärung" .

Die elf Punkte umfassende Erklärung, die am 1. Januar
veröffentlicht wurde, ist ein dringender Appell an alle
Träger der Pflege sowie an die politischen
Verantwortlichen auf kommunaler, Landes- und
Bundesebene, die formulierten Forderungen gemeinsam
umzusetzen: "Wir wollen frühzeitig darauf hinweisen,
dass sich die Lage in Zukunft noch deutlich zuspitzen
wird", sagte Uwe Ufer vom Vorstand der Diakonie
Michaelshoven.
Der Fachkräftemangel in der Pflege sei nicht auf
schlechte Bezahlung zurückzuführen, betonte Detlef
Silvers, der im Caritasverband für stationäre Betreuung
zuständig ist. Das Problem seien die Nacht- und
Wochenenddienste und die Überlastung, die den Beruf für
viele unattraktiv machten. Daher müssten dringend "mehr
Hände in die Pflege": "Nicht für alle Tätigkeiten in
einer Einrichtung braucht man Fachpersonal", sagte
Silvers: Jemanden etwa beim Aufstehen und Frühstücken
zu unterstützen, könne auch von Hilfskräften geleistet
werden, die dadurch die Fachkräfte entlasteten.
Bis zum Jahr 2025 sei für Köln ein zusätzlicher Bedarf
von 1 100 Pflegeplätzen prognostiziert, sagte
Silvers. Um das umzusetzen, müssten sich bereits heute
14 Bauvorhaben in Planung befinden: "Aktuell ist aber
keine einzige neue Einrichtung im Bau." Die Bürokratie
der Stadt Köln erschwere es Trägern sehr, Bauvorhaben
umzusetzen: Auf eine Baugenehmigung warte man in Köln
1,5 Jahre, in anderen Städten wie Leverkusen oder
Wesseling nur drei bis vier Monate.
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