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Kiefer: Mehr Geld allein bringt nicht mehr Pflegekräfte

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung
warnt vor der Annahme, allein eine bessere Bezahlung
könnte den Mangel an Fachkräften in der Altenpflege
beheben. "Es ist nicht damit getan, zusätzliche
Milliardenbeträge ins System zu schütten", sagte Gernot
Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbands

- Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbands. Foto: GKV

"Dazu gehört auch ein neues Qualifizierungsprogramm der
Bundesagentur für Arbeit, um Hilfs- und Fachkräfte für
die Langzeitpflege zu gewinnen", sagte Kiefer der
"Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Von der Anwerbung
ausländischer Fachkräfte hält er dagegen nichts. "Wer
glaubt, man könne die Herausforderungen des
Pflegebedarfs in Deutschland im Wesentlichen durch den
Import von Arbeitskräften lösen, den halte ich für
ziemlich naiv."

Verbesserungsbedarf sieht Kiefer bei Regelungen, die
die Pflege durch Familienangehörige fördern sollen:
etwa die bezahlte zehntägige Pflege-Auszeit vom Job
oder die unbezahlte Freistellung für bis zu anderthalb
Jahre und zum finanziellen Ausgleich die Gewährung
eines zurückzuzahlenden Darlehens. Die Regeln seien zu
kompliziert und zerstückelt, nötig sei "eine neue,
kompakte Gesetzgebung".