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Kein Absenken der Fachkraftquote

In einem neuen Positionspapier bezieht der Deutsche
Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Stellung zu
vermehrten Diskussionen um die Höhe der Fachkraftquote
im Bereich SGB XI.

- Die Pflegequalität leidet jetzt schon, findet der DBfK. Foto: Adobe Stock/ Kzenon

Die Quote, die bislang in allen Bundesländern knapp
über der 50 Prozent-Marke liegt, werde immer häufiger
unterlaufen, unterschritten und infrage gestellt, heißt
es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Die Folgen
einer in Quantität und Qualifikation unzureichenden
Pflegepersonalbemessung würden aber seit langem und
gerade in der laufenden Woche für Schlagzeilen sorgen,
heißt es weiter. Der DBfK verweist in diesem
Zusammenhang auf vor wenigen Tagen veröffentlichte
Zahlen der AOK zu Antipsychotika-Verordnungen,
Dekubitus-Fällen und Krankenhaus-Einweisungen in vielen
Pflegeheimen, die die erheblichen Versorgungsdefizite
deutlich machen würden.

Aus fachlicher, qualitativer und ethischer Sicht seien
Überlegungen, ob Pflegefachkraftquoten weiter abgesenkt
werden können, nicht haltbar, macht der Verband
deutlich. Eine gegenteilige Entwicklung müsse jetzt
beginnen: neben den Pflegefachpersonen, die eine
regelhafte Versorgung übernehmen, bräuchte es auch
hochschulisch ausgebildetes Personal, das sich auf die
Versorgung hochkomplexer Fälle fokussiert und dabei die
durch das Studium erworbenen zusätzlichen Kompetenzen
für die Versorgung und das Team nutzbar macht .

Der DBfK fordert unter anderem, den Erhalt der aktuell
geltenden Pflegefachkraftquote von mindestens 50
Prozent in der stationären Altenpflege sowie eine
ergebnisoffene, kontrollierte Evaluation dieser Quote
in Bezug auf die Endpunkte Pflegequalität und Belastung
der Pflegefachpersonen und auch ein
Personalbemessungsinstrument, das sich an den
Versorgungsbedarfen der zu pflegenden Menschen und
professionellen Anforderungen orientiert.

Über die Fachkraftquote wird seit
langer Zeit eine erbitterte Debatte geführt.