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Jeder dritte “Bufdi” geht vorzeitig

Rund jeder dritte Bundesfreiwillige beendet seinen
Dienst vorzeitig.

- Jeder dritte Bufdi beendet den Freiwilligendienst vorzeitig - meist wegen Job oder Ausbildung. Foto: epd/ Werner Krüper

Das geht aus Angaben der Bundesregierung auf eine
Anfrage der Linksfraktion hervor. Den Daten zufolge,
die zuerst von der "Saarbrücker Zeitung" veröffentlicht
wurden, haben zwischen Juli 2011 und März 2018
insgesamt 98 633 Freiwillige vorzeitig aufgehört. Das
ist ein Anteil von fast einem Drittel (32 Prozent). In
den alten Bundesländern lag die Quote bei 35 Prozent,
in den neuen Ländern bei 26 Prozent. Insgesamt
leisteten nach Regierungsangaben bisher 307 372 Männer
und Frauen einen Bundesfreiwilligendienst. Seit 2015
treten jedes Jahr zwischen 45 000 und 48 000 Frauen und
Männer den Dienst an.

Die häufige vorzeitige Beendigung des Dienstes ist nach
Auffassung der Bundesregierung und des zuständigen
Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche
Aufgaben in Köln kein Alarmsignal. Eine Sprecherin des
Bundesfamilienministeriums sagte auf Anfrage, der
Freiwilligendienst werde häufig von jungen Menschen
nach dem Schulabschluss geleistet. Die Gründe für einen
vorzeitigen Ausstieg würden nicht statistisch erhoben.
Man wisse aber, dass viele Vereinbarungen eher beendet
würden, weil die Freiwilligen schneller als erwartet
einen Ausbildungs- oder Studienplatz erhalten.

Gewählte Sprecher der "Bufdis" sagten dem Evangelischen
Pressedienst (epd), ein vorzeitiger Abbruch des
Dienstes erfolge fast immer wegen eines Ausbildungs-
oder Studienplatzes oder weil der Betroffene eine
Arbeitsstelle antreten könne. Sprecherin Carolin Göhler
(29) aus Halle an der Saale, sagte: "Abbrechen ist das
falsche Wort". Die vorzeitige Auflösung des Vertrags
geschehe in aller Regelung mit dem Einverständnis der
Einsatzstelle, weil der oder die Freiwillige eine
Alternative habe. Göhler selbst beendet ihren
freiwilligen Dienst in der Denkmalspflege nach 15 statt
geplanten 18 Monaten, weil sie in eine Festanstellung
wechselt.