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IW-Simulation bis 2035 zeigt Fachkräfteengpass in der Pflege
Bei unverändertem Gesundheitszustand nimmt die Zahl der
Pflegebedürftigen bis 2035 auf über vier Millionen zu
und so die Nachfrage nach professioneller Pflege durch
Pflegedienste und in Pflegeheimen. Das zeigt zeigt eine
aktuelle Simulation des Instituts der Deutschen
Wirtschaft (IW).

Diese Projektion bis zum Jahr 2035 ergibt einen Bedarf
von 130.000 bis 150.000 zusätzlichen Fachkräften allein
für die Pflegeleistungen. Allerdings gibt es bereits
heute nicht genügend Fachkräfte in der Altenpflege.
Zusätzliches Potenzial ist daher auszuschöpfen:
- Pflegehelfer könnten zu Fachkräften
weiterqualifiziert werden. - Weiteres Potenzial bieten die vielen Fachkräfte,
die in Teilzeit arbeiten oder deren Erwerbstätigkeit
durch lange Unterbrechungen gekennzeichnet ist. - Gleichzeitig können personalpolitische Maßnahmen
wie das betriebliche Gesundheitsmanagement dazu
beitragen, dass weniger Altenpfleger aus der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
aussteigen. - Jugendliche, die nach sinnstiftenden Aufgaben
suchen, finden diese in
Altenpflegeberufen.Pflegeeinrichtungen haben damit ein
wichtiges Argument, auf das sie bei der Ansprache
potenzieller Bewerber setzen können. - Die Vielzahl von Weiterbildungsoptionen
- Die Anstrengungen zur Gewinnung von Fachkräften aus
dem Ausland sollten aufrechterhalten werden. - Die Digitalisierung bietet bei bewohnerferne
Tätigkeiten in der Altenpflege
Verbesserungsmöglichkeiten.
Die Simulationsrechnungen verdeutlichen zudem, dass
eine wirkliche Entspannung der Lage in keinem
Bundesland zu erwarten ist, alle müssen sich auf einen
Zuwachs der Zahl der Pflegebedürftige einstellen.
Allerdings sind die Bundesländer unterschiedlich stark
betroffen: Während der Anteil der Pflegebedürftigen an
der Gesamtbevölkerung im wachsenden Berlin mit 3,5
Prozent konstant bleibt, steigt er in allen anderen
Ländern weiter. Dieser Anstieg ist aber wiederum in den
ostdeutschen Bundesländern Brandenburg und
Sachsen-Anhalt mit 2 Prozentpunkten beziehungsweise
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit sogar über 2
Prozentpunkten zwischen 2015 und 2035 vergleichsweise
am stärksten.
Vor diesem Hintergrund gilt es, die gegenwärtigen
Strukturen bereits jetzt noch einmal kritisch
dahingehend zu überprüfen, ob sie diesen künftigen
Anforderungen gerecht werden.
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