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Heimstiftung und Altenheimat prüfen strategische Kooperation
Die Evangelische Altenheimat (EAH) und die Evangelische Heimstiftung (EHS) haben eine Absichtserklärung unterschrieben. Die beiden diakonischen Träger mit Einrichtungen und Diensten der Altenhilfe in Baden-Württemberg starten ein Projekt, um herauszufinden, welche strategischen Formen der Kooperation möglich und sinnvoll sind. Das gaben EAH und EHS jetzt in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.

Die zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Pflegeunternehmen, aber auch die vielfältigen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Arbeitskräftemangel, der Digitalisierung, der Schaffung von Pflegeinfrastruktur und der Entwicklung neuer, innovativer Leistungsangebote sowie die sich laufend verändernden ordnungs- und sozialrechtlichen Vorgaben würden alle Pflegeunternehmen dazu zwingen, ihre Strukturen und Prozesse laufend anzupassen und zu optimieren, heißt es in der Presseinformation zu den Beweggründen.
Mit diesen Themen beschäftigten sich sowohl die Evangelische Altenheimat (EAH) als auch die Evangelische Heimstiftung (EHS) in verschiedenen strategischen Projekten. Beide Unternehmen seien spezialisierte Altenhilfeträger und ausschließlich in Baden-Württemberg tätig. “Wir übernehmen Verantwortung für die soziale Infrastruktur in unseren Quartieren und fühlen uns als gemeinnützige Unternehmen dem diakonischen Auftrag und den christlichen Werten verbunden”, sagen dazu Gabriele Blume als Vorstandsvorsitzende der Stiftung Evangelische Altenheimat und Bernhard Schneider als Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung.
Chancen diakonischer Unternehmen im Land nutzen
Vor diesem Hintergrund hätten die EAH und die EHS die Notwendigkeit und die Chance erkannt, strategische Themen trägerübergreifend anzugehen, mit dem Ziel, einen qualitativen und wirtschaftlichen Mehrwert zu generieren, der beiden Unternehmen und insbesondere ihren Kundinnen und Kunden sowie ihren Mitarbeitenden zugutekommt. “Dafür sind wir bereit, das erforderliche Vertrauen und die Offenheit in eine strategische Kooperation einzubringen, um Wissen und Erfahrungen zu teilen und sich neuen Strukturen und Prozessen zu öffnen”, sagt Vorständin Blume.
Expert:innen-Gruppe berät über Kooperationsstrukturen
Ziel der strategischen Kooperation sei es, gemeinsame Strukturen und Prozesse zu entwickeln und umzusetzen, mit denen die Effektivität erhöht, die Kosten gesenkt und diakonische,
gemeinnützige Trägerstrukturen gestärkt werden können. “Dabei gilt es, die 150jährige Tradition und die Eigenständigkeit der EAH sowie die 70jährige Tradition und Eigenständigkeit der EHS entsprechend zu würdigen”, ergänzt Hauptgeschäftsführer Schneider. Beide Unternehmen teilten die Einschätzung, dass mit dem Grad der Verbindlichkeit einer Kooperation auch der Mehrwert steigt. Ein Ziel des Kooperationsprozesses sei deshalb, alle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ergebnisoffen zu prüfen. Zwei interne Expertengruppen mit Vertreterinnen und Vertretern beider Organisationen bearbeiteten deshalb die beiden Arbeitsfelder Strukturen und Prozesse. Bis Jahresende solle so herausgearbeitet werden, welche Kooperationsstrukturen zielführend sein können und welche Kernprozesse und Systeme als Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation aneinander angeglichen und gemeinsam weiterentwickelt werden können. “Danach werden wir ergebnisoffen darüber beraten und die nächsten Schritte gemeinsam entscheiden”, fassen Blume und Schneider zusammen.
Hintergrund
Die EAH ist Trägerin von 17 Pflegeeinrichtungen, 440 Betreuten Wohnungen sowie Pflegediensten, Tagespflegen und Begegnungsstätten. Gemeinsam mit 1.200 Mitarbeitenden betreut sie 1.550 Kundinnen und Kunden an 15 Standorten in Württemberg.
Die EHS betreut mit 10.100 Mitarbeitenden 14.190 Menschen in 171 Einrichtungen in Baden-Württemberg. Dazu gehören 11 Residenzen, 91 Pflegeheime, 40 Mobile Dienste, 26 Tagespflegen, 61 Betreute Wohnanlagen, eine Einrichtung der Eingliederungshilfe, ein Bildungs-zentrum und eine Rehaklinik.
Erst kürzlich hatten der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising und der Katholische Männerfürsorgeverein München (kmfv) vor einer wachsenden sozialen Schieflage unter anderem aufgrund des Personalmangels in der Pflege gewarnt.
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