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Heimmitarbeiter besonders stark überlastet

Die Arbeitssituation in der Pflege greift laut der Krankenkasse Barmer die Gesundheit der Beschäftigten massiv an. Zu diesem Ergebnis kommt sie in ihrem aktuellen Pflegereport, der am Donnerstag in Leipzig vorgestellt wurde.

Intensivpflege
Foto: Florian Arp Die Arbeitssituation in der Pflege greift die Gesundheit der Beschäftigten massiv an.

Demnach rangiert die Berufsgruppe der Altenpflegekräfte in Heimen sachsenweit mit der Anzahl ihrer Fehltage (durchschnittlich 30) an oberster Stelle. “Krankheitsbedingte Ausfälle haben Auswirkungen auf die anderen KollegInnen, die die Arbeit übernehmen müssen. Das verursacht einen Teufelskreis”, erläuterte der Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen, Fabian Magerl.

Der Pflegeberuf ist demnach so kraftraubend, dass überproportional viele Beschäftigte nicht bis zur Rente durchhalten. “Weitere Untersuchungen haben festgestellt, dass eine Pflegekraft nur etwa zwölf Jahre in der Altenpflege arbeitet und der Anteil an Pflegekräften mit einer Erwerbsminderungsrente bis zu doppelt so hoch ist, als in sonstigen Berufen. Hier müssen wir gegensteuern”, betonte Magerl. Neben geregelten Arbeitszeiten müssten die Arbeitgeber ihm zufolge auch stärker auf Vorsorge setzen. “So müssen Präventionsangebote für die Beschäftigten in den einzelnen Einrichtungen zum Standard werden.”

In Sachsen waren 2017 nach Angaben der Barmer nur 21,6 Prozent der rund 18 200 Pflegekräfte in stationären Einrichtungen in Vollzeit angestellt – bundesweit die geringste Quote. Zudem kamen auf 100 stationär versorgte Pflegebedürftige im Freistaat 24 beschäftigte Pflegefachkräfte und 12 Pflegehilfskräfte; der Bundesdurchschnitt lag hier bei 27 beziehungsweise 17. Fast 80 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen, davon sind mehr als 30 Prozent über 55 Jahre alt. Aktuellere Zahlen lagen der Barmer nicht vor.