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Fachtagung für Pflege-Azubis soll Demokratie stärken

Der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn hat im Oktober eine Fachtagung für seine Pflege-Auszubildenden abgehalten. Es ging um den Nationalsozialismus und den Holocaust.

Foto: Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e.V./Hannah Moritz In kleinen Gruppen setzten sich die Teilnehmenden mit den verschiedenen Inhalten der beiden Tage auseinander.

Bei der zweitägigen Fachtagung für die Auszubildenden zur Pflegefachperson von sieben Standorten ging es darum, Erinnerung und Demokratie aktiv zu gestalten. Dafür beschäftigten sich die Auszubildenden und die Ausbilder:innen mit den Themen Nationalsozialismus und Holocaust, den Lehren aus den schrecklichen Ereignissen dieses Teils der deutschen Geschichte und der Wirkungen auf unsere Gesellschaft. Intensiv gingen die jungen Menschen der Frage nach, wie unsere demokratische, liberale und diverse Gesellschaft heute auf Basis des Grundgesetzes funktioniert, zukunftsfest gemacht werden kann und was der jede und jeder einzelne dazu beitragen kann, heißt es in der Pressemeldung des Verbandes.

Inhaltlich wurde die Tagung, die von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wurde, maßgeblich mit dem Verein ZWEITZEUGEN e.V. gestaltet. Der Verein brachte den internationalen Auszubildenden das Leben der Menschen in Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland nahe und erläuterte anhand der vielen anti-jüdischen Gesetze den Holocaust. Anhand der dokumentierten Geschichte einer Überlebenden wurde den Auszubildenden ein Schicksal nahegebracht. Später ging es noch durch Köln, um Stolpersteine zu suchen, die an Menschen erinnern, die das nationalsozialistische Terrorregime verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben hat.

Am zweiten Tag ging es um die Bezüge zum Heute und zum Leben der Auszubildenden. Der Tag war schwerpunktmäßig gestaltet von Caritasdirektorin Stefanie Krones, die von Beruf Rechtsanwältin ist. Stefanie Krones vermittelte zuerst grundlegende Kenntnisse über unsere Verfassung und unsere Grundrechte, verknüpft mit den Bezügen zur Vergangenheit, die die Begründung liefern für die Ausgestaltung unseres Grundgesetzes und die darin fest verankerten Schutz- und Freiheitsrechte. Im weiteren Schritt stellte sie die Verbindung her zwischen Grundgesetz und Bürgerrechten und -pflichten. Ziel war es, dass die Auszubildenden ein Bewusstsein für das Funktionieren des demokratischen Rechtsstaats entwickeln, der eine aktive Beteiligung seiner Bürgerinnen und Bürger voraussetzt.