News
Expertentipp: Richten Sie ein Schnittstellenmanagement ein
Eine Blaupause für das Zusammenspiel von Pflege, Hauswirtschaft und Küche gibt es nicht. Zu unterschiedlich handhaben Einrichtungen die Aufgabenverteilung. Umso wichtiger ist es, Abläufe und Kommunikationsstrukturen unter die Lupe zu nehmen und ein individuelles Schnittstellenmanagement einzurichten, rät Ernährungswissenschaftlerin Ricarda Holtorf von der DGE in der aktuellen Ausgabe von "Pro Hauswirtschaft".

Foto: Fotolia_Franz Pfluegel
Zu wichtig ist der Aspekt einer qualitativ hochwertigen Verpflegung in Alten- und Pflegeeinrichtungen, als dass man das Zusammenspiel der beteiligten Professionen hier dem Zufall überlassen könnte. Tatsächlich müssen Zuständigkeiten, daraus resultierende Abläufe und die Kommunikation an den Schnittstellen klar sein, rät Holtorf. Sie empfiehlt, ein Schnittstellenmanagement einzuführen, "um eine reibungslose und zufriedenstellende Versorgung der Bewohner zu erzielen". Dass der Bedarf nach diesem Managementwerkzeug in den Einrichtungen gegebene ist, belegt die Ernährungswissenschaftlerin auch anhand von Zahlen der im 13. DGE-Ernährungsbericht veröffentlichten Studie "Evaluation des DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen". Dieser Erhebung zufolge hatten nur wenige der 590 an der Studie teilnehmenden Einrichtungen einen Manager für Schnittstellen. Jedoch fanden in fast zwei Drittel der Einrichtungen regelmäßig Qualitätszirkel statt. In qualitativen Interviews wurde deutlich, dass die Aufgaben der Pflege in der Verpflegung der Einrichtungen sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Als Herausforderungen im Berufsalltag nannten sowohl Pflege- als auch Hauswirtschaftskräfte unzureichende Kommunikation, nicht optimal präsentierte Speisen sowie zu geringe Äußerung von Wünschen und Kritik untereinander. Zur Bewältigung der Herausforderungen formulierten die Befragten den Wunsch nach Unterstützung bei den Themen "Informationen über Ernährung im Alter" und "Ernährung bei Kau- und Schluckbeschwerden". "Es lohnt also, genauer hinzuschauen auf die Schnittstellen", schreibt Holtorf, "um Möglichkeiten für eine gelingende Kommunikation zwischen den Kollegen zu schaffen, die für eine bedürfnis- und bedarfsgerechte Verpflegung der Bewohner so bedeutend ist". Hierzu lohne es sich generell, ein Schnittstellenmanagement zu etablieren, "besonders an den teamübergreifenden Schnittstellen".
Mehr zu diesem und weiteren Themen der Hauswirtschaft in der Altenhilfe lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Pro Hauswirtschaft". Informationen: www.pro-hauswirtschaft.net/Abonnement
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren