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Erhöhter Pflegekassenbeitrag reicht nur kurzfristig
Für eine langfristige Sicherung der Pflege reicht laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung der seit Jahresbeginn erhöhte Beitragssatz zur Pflegeversicherung nicht aus.

Der erhöhte Beitragssatz zur Pflegeversicherung reicht nicht aus, um zukünftige Kosten abzudecken - so das Ergebnis der Studie. Foto: Adobe Stock/ weyo
Steigende Ausgaben für Pflegepatienten und mehr Pflegekräfte würden durch die Anhebung um 0,5 Prozentpunkte zwar kurzfristig gedeckt, heißt es in der am Mittwoch (16.1.2019) in Gütersloh veröffentlichten Studie. Ab 2025 würden die Ausgaben jedoch wegen der immer älter werdenden Gesellschaft weiter steigen. Ohne weitere Reformen müsste der Beitragsatz von derzeit 3,05 auf 4,25 Prozent klettern. Das bedeute bei einem Durchschnittseinkommen fast 550 Euro pro Jahr.
Die Zahl der Leistungsbezieher stieg laut Studie von 1,9 Millionen im Jahr 2000 auf 3,3, Millionen im Jahr 2017. Für das Jahr 2045 geht die Studie von rund fünf Millionen Leistungsempfängern aus. Die Ausgaben für die Pflegeversicherung waren demnach im gleichen Zeitraum von fast 16 Milliarden Euro auf 35,5 Milliarden Euro gestiegen. Bis zum Jahr 2045 werden sich die Ausgaben nach Schätzungen der Studie auf mehr als 141 Milliarden Euro erhöhen.
Grund für die steigenden Kosten sei neben einer prozentual steigenden Zahl älterer Menschen auch die Ausweitung der Pflegeversicherung auf mehr Leistungsberechtigte, hieß es in der Studie. Zu Buche schlage zudem, dass die Zahl der pflegenden Angehörigen sinke. Die Prognose ist ein Teilergebnis einer Untersuchung zur Aufwertung der Altenpflegeberufe und ihrer Finanzierung. Die Studie, die derzeit vom Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos in Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt wird, soll im Sommer abgeschlossen sein.
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