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Diskussion über Lohnerhöhungen in der Altenpflege
Angesichts des Personalmangels in Altenheimen fordert
der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas
Westerfellhaus, eine bessere Bezahlung der
Pflegekräfte. Es könne nicht sein, dass im Handwerk
höhere Löhne gezahlt würden als in der Pflege, sagte
Westerfellhaus am Freitag im Deutschlandfunk.

Westerfellhaus nannte regionale Lohnunterschiede
zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder
Mecklenburg-Vorpommern inakzeptabel. "Arbeit ist
überall gleich, die muss überall gut bezahlt werden",
sagte der frühere Präsident des Deutschen Pflegerates.
Es müssten deshalb flächendeckende Tariflöhne
durchgesetzt werden.
Langfristig würden Arbeitgeber, die nicht nach Tarif
entlohnen, schlechter abschneiden, ergänzte
Westerfellhaus. "Bei dem Personalmangel, der in der
Pflege herrscht, wird doch eine Pflegekraft sich den
attraktivsten Arbeitgeber dann aussuchen, der auch
vernünftig bezahlt und auch vernünftige
Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt."
Für den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes der
privaten Pflegeanbieter, Rainer Brüderle, ist die
Diskussion um allgemeinverbindliche Tarifverträge eine
"Debatte aus der politischen Mottenkiste". Der frühere
Bundeswirtschaftsminister erklärte: "Die Löhne in der
Altenpflege steigen ganz von allein nach den Gesetzen
des Marktes."
Der FDP-Politiker stützt sich dabei auf neueste Zahlen
der Bundesagentur für Arbeit. Danach stieg das mittlere
Gehalt eines sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Altenpflegers von 2.621 Euro (2016) auf 2.744 Euro
(2017). Das entspricht einem Anstieg um 4,69 Prozent.
Das mittlere Gehalt für Beschäftigte in allen Branchen
ist nach der BA-Statistik im gleichen Zeitraum um 2,43
Prozent von 3.133 Euro (2016) auf 3.209 Euro (2017)
gestiegen.
Auch der AGVP sprach sich bei
seinem Pressefrühstück gegen flächendeckende Tariflöhne
aus.
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