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DAK, Diakonie und Landkreise: Pflegeversicherung braucht mehr Geld
Die Krankenkasse DAK, die Diakonie Deutschland und der Landkreistag fordern gemeinsam von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mehr Geld für die Pflegeversicherung. Die drei Akteure kritisierten vergangene Woche in Berlin, die aktuellen Reformpläne griffen zu kurz.

Der Vorstandsvorsitzende der DAK, Andreas Storm, forderte Lauterbach auf, bei Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf mehr Geld für die Pflege zu dringen. Es könne nicht sein, sagte Storm, dass in Zeiten des Wandels in der Prioritätensetzung der Regierung kein einziger Cent für die Pflege vorgesehen sei. Anlass für das ungewöhnliche Trio aus Krankenkasse, Kommunalvertretung und Wohlfahrtsverband, gemeinsam vor einem Pflegenotstand zu warnen, ist Lauterbachs Gesetzentwurf zur Stabilisierung der defizitären Pflegeversicherung, der derzeit in der Bundesregierung abgestimmt wird.
Storm und die Diakonie-Sozialvorständin Maria Loheide verlangten, dass angesichts der weiter steigenden Ausgaben Steuergeld in die Pflegeversicherung fließen müsse. Beitragserhöhungen reichten nicht aus, um die Probleme zu lösen. Die Leistungsverbesserungen, die Lauterbach plant, kritisierten sie als unzureichend. Aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK geht hervor, dass 96 Prozent der Bevölkerung eine staatliche Unterstützung pflegender Angehöriger für wichtig halten. Die aktuellen Daten zeigen auch, welchen Stellenwert die Bürgerinnen und Bürger der Pflegeversicherung beimessen. Die große Mehrheit wünsche sich eine starke, solidarische Pflegeversicherung, bilanzierte Loheide.
Drei Viertel der Bevölkerung sind der Forsa-Befragung zufolge der Meinung, dass die künftigen Kosten der Pflege nicht nur durch Beiträge, sondern auch durch Steuergelder finanziert werden müssen. Denn Leistungskürzungen will praktisch niemand (4 Prozent). Private Vorsorge ist in Deutschland auch nicht beliebt, 70 Prozent lehnen sie ab und wünschen sich mit einer Mehrheit von 85 Prozent, dass die gesetzliche Pflegeversicherung weiterhin alle wesentlichen Pflegekosten übernehmen soll. Für die Erhebung der Daten hat Forsa vom 10. bis 14. März 1.004 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren online befragt.
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