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CDU-Politiker fordert Lohnersatz für pflegende Angehörige

Wer zur Pflege von Angehörigen eine berufliche Auszeit nimmt, soll nach dem Willen des CDU-Gesundheitspolitikers Tino Sorge finanziell besser unterstützt werden.

Tino Sorge
Foto: tino-sorge.de Tino Sorge, der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, wirbt für einen staatlichen Lohnersatz analog zum Elterngeld.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion warb im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) für einen staatlichen Lohnersatz analog zum Elterngeld: “Wer sich mit Hingabe um Pflegebedürftige in der Familie kümmert, sollte dafür entlastet werden – gerade, wenn man dafür zeitweise aus dem Beruf aussteigen muss und das Einkommen über Monate fehlt”, erklärte Sorge.

Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland rund fünf Millionen Pflegebedürftige. Die weitaus meisten – 4,17 Millionen Menschen – werden zu Hause versorgt. Für sie war im Jahr 2015 ein staatliches Pflege-Darlehen eingeführt worden. Pflegende Angehörige sollen damit eine bis zu sechsmonatige Auszeit oder eine bis zu 24-monatige Verkürzung ihrer Arbeitszeit überbrücken, müssen das Geld aber später wieder zurückzahlen. Deshalb wird dieses Instrument nur selten genutzt.

Steuerfreibeträge sowie eine bessere Rentenversorgung

Vor der parlamentarischen Sommerpause hatten Bundestag und Bundesrat eine Pflegereform verabschiedet. Nach den Vorstellungen von Sorge könnten pflegende Angehörige künftig eine ähnliche staatliche Unterstützung wie junge Eltern erhalten. Hintergrund seines Vorschlags ist ein Positionspapier aus der Unionsfraktion. Darin werden für pflegende Angehörige auch Steuerfreibeträge sowie eine bessere Rentenversorgung gefordert. Bei dem Papier handelt es sich nach Angaben aus der Fraktion allerdings um einen noch nicht abgestimmten Entwurf.

Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert Lohnersatz für pflegende Angehörige, sie sollten rund zwei Drittel ihres Lohnausfalls mit Steuergeldern erstattet bekommen. “Ich halte eine Lohnersatzleistung wie beim Elterngeld für sinnvoll. Das bedeutet in der Regel 65 Prozent des Netto-Einkommens”, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München.