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Augen-Check per Telemedizin: Neues Versorgungskonzept beim Innovationsfonds eingereicht

Ein kürzlich beim Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eingereichtes Konzept sieht die telemedizinische Versorgung von 10.000 Seniorinnen und Senioren aus rund 250 Einrichtungen in drei Bundesländern vor.

Foto: Adobe Stock/ Syda Productions Durch telemedizinische Untersuchungen soll die augenärztliche Versorgung von Menschen in Pflegeeinrichtungen verbessert werden.

Das Konzept basiert auf dem Pilotprojekt der TOVIS-Studie (Teleophthalmologischen Versorgung in Seniorenheimen), die kürzlich eine gravierende Unterversorgung bei älteren Menschen in Pflegeheimen offenlegt habe, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung Auge, die Kooperationspartner bei dem Projekt der Universitäts-Augenklinik Bonn ist.

Um diesen Versorgungsmangel zu beheben, sei von der Universitäts-Augenklinik Bonn eine Ideenskizze für das innovative mehrstufige Versorgungskonzept “InnOCaRe” beim Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vorgeschlagen und zur Begutachtung eingereicht worden, heißt es in der Pressemeldung weiter.

Die “Innovative Ophtha Care for Seniors in Retirement Homes” – kurz InnOCaRe” – setze auf ein teleophthalmologisches Shared-Eye-Care-Versorgungsmodell, erklärt Professor Frank G. Holz, Vorsitzender der Stiftung Auge und Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Dies umfasse die patientennahe Untersuchung durch geschultes medizinisches Personal als mobiles Einsatzteam vor Ort sowie die Etablierung der Infrastruktur zur telemedizinischen Datenübertragung. Die Befundung dieser Daten nähmen Augenärzt:innen aus der Ferne vor und koordinierten die indizierten Behandlungen. Das Konzept umfasse auch die Nachsorge vor Ort durch die medizinischen Einsatzteams und die Etablierung von digitalen Diagnostiktools.

Die Ophthalmologen hätten dieses Vorgehen bereits in der TOVIS-Studie erprobt, mit positiven Ergebnissen: “Der Ansatz erwies sich als praktikabel, effizient und einfach durchführbar. Nun wollen wir das Konzept mit 10.000 Personen testen anstatt 139”, sagt Holz. Wenn der Antrag angenommen werden sollte, umfasst InnOCaRe die teleophthalmologische Versorgung von älteren Menschen aus rund 250 Einrichtungen in drei Bundesländern.

In einem Pilotprojekt der AOK Nordost zur Telemedizin in Pflegeeinrichtungen fiel das Fazit jüngst positiv aus.