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Fazit zu Telemedizin-Pilotprojekt in Pflegeheimen

Lange Wege, weniger Ärztinnen und Ärzte, hoher medizinischer Versorgungsbedarf in Pflegeheimen: Als Reaktion auf diese Herausforderungen wurde in einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt von der AOK Nordost und dem Start-Up MedKitDoc in insgesamt sieben Pflegeheimen und zehn Arztpraxen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gerätegestützte Telemedizin eingesetzt. Das erste Fazit ist positiv.

- Bei einer telemedizinischen Behandlung spricht die Patient:in über ein videofähiges Gerät mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Alltag im Pflegeheim: Ein Bewohner klagt über Beschwerden, doch am Telefon kann die Ärztin nur eine grobe Einschätzung geben. Für eine persönliche Visite im viele Kilometer entfernten Heim ist erst in einigen Tagen Zeit. Im Pilotprojekt von Juli 2022 bis März 2023 wurde in Situationen wie dieser eine telemedizinische hausärztliche Untersuchung vorgenommen – kurzfristig mit Unterstützung durch eine Pflegekraft, digital und aus der Ferne.

Das Telemedizin-Produkt des Startups MedKitDoc – eine App sowie zertifizierte Medizingeräte zur Verwendung an einem Tablet – ermögliche es unter anderem erstmals, mittels Stethoskop Herz- und Lungengeräusche in einer Videokonferenz abzuhören, schreibt die AOK Nordost in einer Pressemitteilung von Anfang April. Durch die Live-Übertragung der wichtigsten Vitalparameter der Patientinnen und Patienten seien Ärztinnen und Ärzte in der Lage fundierte, datenbasierte Diagnosen zu stellen, die über eine reine Videosprechstunde nicht möglich wären.

Die AOK Nordost bewertet das Pilotprojekt positiv: „Uns ist wichtig, die medizinische Versorgung der Versicherten sicherzustellen“, sagt Petra Oldenburg, Versorgungsexpertin bei der AOK Nordost. “Das Pilotprojekt zeigt klar den Nutzen der gerätegestützten Telemedizin.” Darum prüfe die Kassen momentan die Weiterführung im Rahmen eines Selektivvertrages, um den Einsatz von Telemedizin in der Pflege zukünftig auch regulär vergüten zu können.

Das Pilotprojekt ist Teil der AOK-Initiative „Stadt.Land.Gesund. für eine bessere ländliche Gesundheitsversorgung“.