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2020 wurden mehr ausländische Berufsabschlüsse anerkannt

Im Jahr 2020 wurden bundesweit 44 800 im Ausland erworbene berufliche Abschlüsse als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das fünf Prozent mehr Anerkennungen als im Vorjahr (42 500). Abgenommen hat dagegen die Zahl an Neuanträgen. 2020 wurden 42 000 neue Anträge auf Anerkennung eines ausländischen Berufsabschlusses gestellt, das waren drei Prozent weniger als im Jahr 2019 (43 100).

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Foto: Adobe Stock/Daniel Ernst Im Jahr 2020 wurden bereits die ersten 800 Anerkennungen im neuen Beruf Pflegefachfrau/-mann registriert. Die betreffenden ausländischen Fachkräfte sind damit die ersten Personen, die diese Berufsbezeichnung tragen - noch bevor die ersten Auszubildenden zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ihre Ausbildung beenden, teilt das Statistische Bundesamt mit.

Am 1. März 2020 trat das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) in Kraft, das die Einwanderung von Fachkräften nach Deutschland regelt und beispielsweise beschleunigte Verfahren bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen vorsieht. Inwiefern die Corona-Krise einen Anstieg an Neuanträgen aufgrund des FEG verhinderte, lässt sich mit den vorliegenden Zahlen nicht ermitteln. Ein dämpfender Corona-Effekt liegt jedoch nahe, da beispielsweise pandemiebedingte Einreisebeschränkungen die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte erschwerten.

Zwei Drittel aller Anerkennungen in medizinischen Gesundheitsberufen
Im Jahr 2020 war mit 29 900 Anerkennungen ein Plus von acht Prozent im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe zu verzeichnen. Der starke positive Trend der Vorjahre wurde damit deutlich gebremst: 2019 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch bei 24 Prozent gelegen, 2018 bei 27 Prozent und 2017 bei 19 Prozent. Auch hier ist ein Einfluss der Corona-Krise auf die aktuellen Zahlen anzunehmen. Insgesamt waren im Jahr 2020 erneut zwei Drittel (67 Prozent beziehungsweise 29 900) aller anerkannten Berufsabschlüsse im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe zu verzeichnen (2019: 27 700 beziehungsweise 65 Prozent).

Erstmals Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner anerkannt
Seit 2020 sind in Deutschland die Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege zum einheitlichen Berufsbild der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns zusammengeführt. Die große Mehrheit der Anerkennungen erfolgte 2020 noch im abzulösenden Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger/-in (15 500), allerdings wurden bereits die ersten 800 Anerkennungen im neuen Beruf Pflegefachfrau/-mann registriert. Die betreffenden ausländischen Fachkräfte sind damit die ersten Personen, die diese Berufsbezeichnung tragen – noch bevor die ersten Auszubildenden zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ihre Ausbildung beenden. In den beiden weiteren auslaufenden Berufen Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in wurden 400 und im Beruf Altenpfleger/-in noch 100 Qualifikationen anerkannt.