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Zahl der Leiharbeiter steigt weiter an
Der Anteil an Zeitarbeitskräften in der Altenpflege hat
sich in den letzten drei Jahren um mehr als 40 Prozent
gestiegen, in Berlin hat er sich im gleichen Zeitraum
sogar verdoppelt. Für Heime wird das mehr und mehr zum
Problem.

Etwa fünf Prozent aller Altenpflegekräfte arbeiten in
Berlin bereits als Leiharbeiter – und es werden immer
mehr: Im letzten Halbjahr 2017 ist ihre Zahl schneller
gewachsen als im ganzen Jahr davor, berichtete rbb24.de.
Mit Leiharbeit, wie man sie aus anderen Branchen kennt,
hat Pflege-Leasing nichts mehr zu tun. Arbeitsverträge
sind unbefristet, Sozialabgaben werden bezahlt und die
Pflegekräfte bekommen von Anfang an deutlich mehr Geld
als die Stammbelegschaft, manche bis zu 10 Euro mehr
pro Stunde.
Es gehe aber nicht nur um das bessere Gehalt, meint
Peter Tackenberg vom Deutschen Verband für
Pflegeberufe. Er sieht den aktuellen Boom auch als
Protest gegen die Arbeitsbedingungen der Branche.
"Viele Pflegekräfte suchen einen Ausweg aus der
Personalmisere, und die Leiharbeit bietet die
Möglichkeit, den Beruf autonom und nach eigenen
Vorstellungen auszuüben", sagt er gegenüber dem Sender.
Für die Pflegeheime wird das zunehmend zum Problem.Für
eine Arbeitsstunde muss ein Betreiber derzeit zwischen
30 und 60 Euro bezahlen. "Pauschal kann ich es nicht
sagen, aber ein Leasingeinsatz von drei bis fünf
Prozent ist für jede Einrichtung ein Kostenfaktor",
sagt etwa Christian Mannewitz, Geschäftsführer der
gemeinnützigen FSE-Gruppe, die in Berlin unter anderem
fünf Pflegeheime betreibt.
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