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Wohlfühlkomponente für alte Menschen

Eine Befragung der Uni Innsbruck in einem Pflegeheim in Dornbirn zeigt, dass der Wohlfühlfaktor eine sehr große Rolle spielt. Da die Menschen oft Angst haben, in ein Pflegeheim zu gehen, sei es umso wichtiger, ihnen dort ein häusliches Ambiente zu bieten. Krankenhaus-Wäsche sei hier ein falsches Signal.

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Bunte Textilien im Heim vermitteln Normalität. Foto: Caro Hoene

"Gerade im Bereich der Pflege spielen Textilien eine wesentliche Rolle, sei es als Wohlfühl-Komponente für die alten Menschen, aber auch in Bezug auf die Handhabung für das Pflegepersonal", so Thomas Bechtold, Professor für Angewandte Chemie/Textilchemie an der Universität Innsbruck (Zeitschrift Zukunftforschung 02/14). "Es ist bekannt, dass Farben die Psyche beeinflussen, sie können Zufriedenheit vermitteln, der Orientierung dienen, Objekte hervorheben oder im Hintergrund halten und sogar positiven Einfluss auf das Verhalten Demenz-Kranker haben."

So wirken die Farben Blau und Grün beruhigend und Rot und Orange regen die Gehirnaktivität an und wirken appetitfördernd. "Wenn man das weiß, ist es nicht verwunderlich, dass die Befragung im Pflegeheim Dornbirn eine deutliche Tendenz zu warmen Grün- und Orangetönen gezeigt hat", so Bechtold. Neben dem Wohlfühlfaktor beschäftigt sich der Professor mit seinem Team mit der technischen Komponente von Textilien, die zum Beispiel Wundliegen vermeiden oder mithilfe speziell eingebauter Sensoren einen eventuell nötigen Wechsel anzeigen.

Aber auch das Behalten und Tragen der eigenen Kleidung beim Umzug ins Pflegeheim ist ein wichtiger Punkt für das Wohlbefinden der Bewohner. Das bestätigt Christian Juranek vom Heim St. Josef in Innsbruck/Tirol: "Die eigene Kleidung in Sauberkeit tragen zu können, gehört zu jenen Merkmalen in einem Heim, die die Achtung vor der Würde eines hilfs- und pflegebedürftigen Menschen in besonderer Weise zum Ausdruck bringen." In der hauseigenen Wäscherei können diese Kleidungsstücke gründlich, aber schonend gereinigt werden, damit sie möglichst lange schön und gut erhalten bleiben. Verfahren wie die Nassreinigung bieten sich zur Reinigung dieser sensiblen Kleidungsstücke an.

Optik und Haptik immer wichtiger
"Farbige Bezüge vermitteln Normalität. Es freut jeden, in ein frisch bezogenes Bett zu steigen", betont auch Ursula Neugebauer, Vizepräsidentin des Berufsverbandes Hauswirtschaft, in einem Interview mit der Fachzeitschrift R+W Textilservice vom Mai 2019. Bei der Auswahl sollte natürlich nicht allein die Optik den Ausschlag geben, auch Qualitätskriterien wie

  • Grammatur,
  • Mischverhältnis von Baumwolle und Polyester sind beim Wäschekauf zu beachten, schließlich sei die Beanspruchung der Wäsche um ein Vielfaches höher als im privaten Haushalt.

Ursula Neugebauer empfiehlt für den Bettwäschekauf im Heim Mischgewebe. Die Beimischung einer Kunststofffaser mache die Wäsche langlebiger, sie lasse sich besser mangeln und trocknen. Auch das Gewicht, also die Grammatur, ist von Bedeutung. Es beeinflusst die Kosten in der eigenen Wäscherei. Bei allen praktischen Erwägungen müsse die Wäsche aber auch gefallen und sollte der privaten Wäsche an Schönheit nicht nachstehen.

Quelle: www.klassewaesche.com