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Wissenschaftler wehren sich gegen Methoden-Vorwürfe

Der Studie "Unternehmerisches Wagnis in der stationären
Pflege", die im Auftrag des Bundesverbandes privater
Anbieter sozialer Dienste (bpa) erstellt wurde, wird in
einem Gutachten der AOK erhebliche methodische Defizite
vorgeworfen. Dabei sollte die Studie den Akteuren bei
den Pflegesatzverhandlungen eine solide Basis bieten.

- Im AOK-Gutachten werden der Studie zum Unternehmerischen Wagnis in der stationären Pflege erhebliche methodische Mängel attestiert. Foto: Adobe Stock/ Kenishirotie

Das Gutachten vom 18. Juni 2018 hatte der AOK
Bundesverband in Auftrag gegeben. Erstellt wurde es von
Prof. Peter Michell-Auli von der Apollon Hochschule und
Prof. Agatha Kalhoff. Dieses Gutachten attestiert der
Studie erhebliche methodische Mängel. Die
Wissenschaftler des IEGUS Institutes, die die Studie
zum Unternehmerischen Wagnis erstellt haben, wehren
sich jetzt in einem sechsseitigen Papier gegen die
Kritik und monieren unter anderem, Prof. Michell-Auli
und Prof. Kalhoff hätten den vertiefenden Methodenteil,
also den Teil, in dem detailliert beschrieben wird, wie
die Forscher zu den Ergebnissen gekommen sind, für ihr
Gutachten nicht miteinbezogen. Der AOK Bundesverband
sei allerdings darüber informiert worden, dass es eine
umfassendere Beschreibung der methodischen Ansätze
gibt, die aus Platzgründen nicht in Buchform
mitveröffentlicht wurden. Es sei aber angeboten worden,
den nicht veröffentlichen Teil zur Verfügung zu
stellen. Dass der vertiefende Methodenteil nicht
veröffentlich wurde, ist für Prof. Michell-Auli
allerdings unverständlich, wie er gegenüber der
Redaktion sagte.

Nun bleibt abzuwarten, wie die Gutachter den
vertiefenden Methodenteil bewerten. Sollten sie der
bpa-Studie weiterhin methodische Mängel attestieren,
könnte diese in den Pflegesatzverhandlungen oder vor
der Schiedsstelle an Schlagkraft verlieren. Mehr dazu
lesen Sie bald in CAREkonkret und Altenheim.