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Wissenschaftler diskutieren in Brandenburg
Wie bleibt man bis ins hohe Alter gesund? Das haben Ernährungswissenschaftler in Brandenburg diskutiert. Mit einem Apfel am Tag ist es nicht getan.

Ein Apfel am Tag reicht nicht aus, um gesund zu bleiben, so die Wissenschaftler. Foto: Fotolia/Volker Riechert
Obst und Gemüse sollten auch im Alter regelmäßig auf den Tisch kommen. Das raten Ernährungswissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke. Langzeitstudien zeigen demnach, dass Menschen, die ausreichend Obst und Gemüse essen, ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Ausreichend seien drei Rationen Gemüse und zweimal Obst am Tag, erklärte der Leiter der Abteilung für Molekulare Epidemiologie, Matthias Schulze, am Donnerstag: "Eine Handvoll ist gut und entspricht etwa 400 Gramm."
Für ältere Menschen gelten im Grunde die gleichen Empfehlungen wie für andere Altersklassen auch, hieß es. Viel Obst und Gemüse, wenig rotes Fleisch und ausreichend trinken, "am besten viel Wasser", sagte der Professor für Ernährungswissenschaft an der Universität Potsdam. Die empfohlenen Mengen essen den Studien zufolge jedoch die Allerwenigsten. Zwar nehmen ältere Menschen im Schnitt mehr Obst und Gemüse zu sich. "Es ist trotzdem nicht genug", sagte Schulze. "Der eine Apfel am Tag reicht nicht aus, um gesund zu bleiben." Als Alternative für rotes Fleisch eigneten sich Geflügelfleisch wie Hähnchen oder Fisch. Auch Hülsenfrüchte seien wahre Proteinquellen.
Am Donnerstag diskutierten Wissenschaftler in Potsdam-Rehbrücke bei der vierten Jahrestagung des Kompetenzverbundes «NutriAct». Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt untersucht, welche neurobiologischen, sozialen und familiären Faktoren die Nahrungsauswahl beeinflussen. Dabei nehmen die Wissenschaftler auch Ernährungsgewohnheiten in der Region Berlin-Brandenburg unter die Lupe. Zu dem Kompetenzcluster zählen unter anderem die Uni Potsdam, das DIfE sowie das Leibniz-Institut für Agrartechnik. Die Einrichtungen tragen dazu bei, dass sich Brandenburg "zu einem Spitzenstandort der Ernährungs- und Gesundheitsforschung entwickelt hat", sagte Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) zur Eröffnung der Tagung. (dpa)
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