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Westerfellhaus: Handlungsdruck erhöht sich
„Gute Arbeitsbedingungen sind kein Hexenwerk“, sagte Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, angesichts der Personalsituation in der Altenpflege auf der virtuellen Leitmesse ALTENPFLEGE 2021. Sie seien der entscheidende Knackpunkt, um Fachkräfte zu gewinnen.

Westerfellhaus war zur ALTENPFLEGE 2021 live auf die Hauptbühne aus Berlin zugeschaltet. Es sei allen klar, dass sich etwas ändern müsse, um die Versorgungssicherheit in der Altenpflege nicht zu gefährden. Viele Beschäftigte würden angesichts der aktuellen Situation ihre Arbeitszeit reduzieren oder wandern in vermeintlich andere Berufe ab. „Dadurch erhöht sich der Druck auf die verbleibenden, ein echter Teufelskreis“, so Westerfellhaus.
Eine der wichtigsten Fragen sei, wo die Menschen gewonnen werden und wie sie zu halten sind, so Westerfellhaus. Auch wenn die Ausbildungszahlen trotz der Corona-Pandemie gestiegen seien, bekomme regelmäßig von vielen Einrichtungen die Rückmeldungen, dass die Abbrecherquote steigt, weil die Auszubildenden nicht für die Arbeiten herangezogen werden, für die sie da sind oder die Praxisanleitung ungenügend sei. Auch Pflegefachkräfte aus dem Ausland seien kein Allheilmittel, da Pflegefachpersonen in vielen Ländern der Welt systemrelevant seien. Dennoch bedürfe es für diejenigen, die kommen können und wollen, eine deutliche Beschleunigung der Visaverfahren.
Der Pflegebevollmächtigte kritisierte zudem die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und zur Pflegeassistenzausbildung. „Ich finde es unverständlich, wenn in einem Bundesland ein Anerkennungsverfahren durchlaufen wurde, es dann aber woanders nicht anerkannt wird“.
Angesichts der generalistischen Ausbildung und der damit zu erwartenden Wanderungsbewegungen der Pflegefachpersonen hin zu besser bezahlten Bereichen der beruflichen Pflege, erwartet Westerfellhaus einen erhöhten Handlungsdruck in der stationären und ambulanten Altenhilfe. Tariflöhne seien dabei jetzt nur der erste Schritt. Es müsse einen Sprung bei den Gehältern geben.
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