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Werden bei den Transparenzprüfungen zu viele Kriterien geprüft?

Werden bei den Transparenzprüfungen zu viele Kriterien geprüft?

- Robin Bähr, Geschäftsführer QM Service GmbH, Heidenheim

Im Juli wurde vom MDK und dem vdek Baden-Württemberg eine Lesehilfe für Transparenzberichte veröffentlicht. Sie ist für Führungskräfte in der Altenhilfe sicherlich lesenswert, denn die Autoren erklären Laien, welche Fragen aus den Transparenzberichten aus ihrer Sicht wirklich wichtig sind. Dies soll eine Orientierung bei der Heimauswahl bieten. Da der Landesschnitt in Baden-Württemberg bei 1,2 liegt, fällt Endverbrauchern eine Beurteilung der Qualiät sicherlich schwer.
 
Persönlich finde ich es aber sehr bedenklich, die Qualität einer Einrichtung anhand von 11 Fragen zu beurteilen. In der Auswahl finden sich dieFragen nach Ernährung, Prophylaxen, Schmerzen, Kontinenz und Wundbehandlung also die Themen, für die es Expertenstandards gibt. Diese sind aus pflegefachlicher Sicht wichtig. Ich persönlichdenke aber, dass andere Fragen, die sich mit der Lebensqualität der Heimbewohner beschäftigen, genauso wichtig sind.

Im Heim geht es nicht nur um das Überleben durch sachgerechte Pflege, sondern auch darum, den Rest des Lebens mit größtmöglicher Lebensqualität zu verbringen. Dieser Aspekt kommt mir in der aktuellen Diskussion über die Weiterentwicklung der Prüfkriterien häufig zu kurz.

Wie ist Ihre Meinung: Wünschen Sie K.O.-Kriterien für pflegefachliche Risiken oder soll die Gleichgewichtung unterschiedlicher Themen und Fragen richtig?