News

Welche technologische Plattform passt zu meiner Einrichtung?

An Ideen und Angeboten für digital vernetzte Konzepte mangelt es europaweit nicht, und dennoch nimmt das Thema „Internet der Dinge“ im Bereich von Pflegeheimen und betreuten Wohneinrichtungen nur schleppend Fahrt auf. Grund genug für die EU, mit dem Projekt PlatformUptake.eu der Branche auf die Sprünge zu helfen. Das Fraunhofer IGD ist Technologiepartner in dem Projekt und hat dafür ein Vergleichsportal geschaffen.

fraunhofer EU Projekt PlatformUptake
Foto: PlatformUptake.eu Das EU-Projekt PlatformUptake.eu möchte den Einsatz plattformbasierter Lösungen im Bereich aktives Altern voranbringen.

Anbieter technologischer Plattformlösungen mit Betreibern von Pflegeeinrichtungen und Mehrgenerations-Projekten zusammenzubringen, ist das Ziel von Informatikerin Silvia Faquiri. Die Forscherin arbeitet am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt und beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wie die Vorteile der digitalen Vernetzung ein selbstbestimmtes Leben im Alter unterstützen können.

Betreiber von Einrichtungen fällt es aber sehr schwer, die für sie richtige offene Plattform zu finden, um die einzelnen technischen Komponenten, beispielsweise Sensoren zur Sturzerkennung oder Abschaltmechanismen am Herd, miteinander zu verbinden und damit gezielt zu steuern.
„Diese Lücke wollen wir schließen und die Vorarbeit dafür leisten, dass jede Einrichtung mit der für ihre Bedürfnisse besten Lösung arbeiten kann“, erläutert Projektleiterin Silvia Faquiri. Das Fraunhofer IGD ist Technologiepartner in dem EU-Projekt, hat selbst bereits an offenen Plattformlösungen wie universAAL IoT mitgearbeitet und jahrelange Erfahrung bei der europaweiten Pilotierung neuer Entwicklungen.

Bei den Gesprächen mit Senioren, Pflegeeinrichtungen, Behörden und Technologieprovidern kam heraus: was genau eine offene Plattform ausmacht und was sie leisten sollte, war nicht allen klar. Also machte sich das Projektteam an eine Definition: Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Plattform „Open Source“, also frei einsehbar und zugänglich ist. „Besonders wichtig ist, dass technische Geräte und Dienste verschiedener Hersteller unterstützt werden“, so Faquiri. Die Projektwebsite stellt alle Informationen der vorhandenen Plattformlösungen sowie weitere Erklärungen und Analysen der Forschenden vor. In der Video-Serie „Voices from the Industry“ berichten Vertreter verschiedener Plattformen von ihren Herausforderungen und Lösungen.

Die Projektpartner sind noch einen Schritt weiter gegangen: Sie haben ein richtiges Vergleichsportal aufgesetzt. Interessierte können dort ihre Anforderungen in ein System eintragen und bekommen angezeigt, mit welchen Plattformen sie es am besten umsetzen. Eine eigens aufgebaute Lernplattform wird verschiedene Online-Learning-Module anbieten. Vergleichsportal und Lernplattform werden zum Jahresende 2021 online starten.

Anbieter offener Plattformlösungen sind jederzeit herzlich eingeladen, ihre Technologien auf der Plattform vorzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Fraunhofer IGD.

Weiterführende Informationen:
• Mehr über PlatformUptake auf der Website des Fraunhofer IGD
• Offizielle Projektseite der EU