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Wegen Insolvenzen: Verband fordert Monitoring verfügbarer Pflegeplätze

Die Insolvenzwelle in der Altenpflege führt vielfach zur Schließung von Pflegeheimen. Altenpflege-Arbeitgeber fordern von der Politik ein öffentliches Monitoring.

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Foto: AdobeStock/PeterAtkins Der Arbeitgeberverband Pflege fordert ein Monitoring der Pflegeplätze. Durch Insolvenzen, aber auch bei Übernahmen gingen viele Plätze verloren. Das bedrohe die Versorgungssicherheit.

“Erst wird die Insolvenzwelle in der Altenpflege heruntergespielt, dann werden deren gravierende Folgen verharmlost. Bund und Länder weigern sich beharrlich, die dramatische Lage anzuerkennen. Dabei sind die Schließungen infolge von Insolvenz für die Versorgungssicherheit nur die Spitze des Eisbergs”, mahnt der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), Thomas Greiner.

Anders als oft behauptet blieben bei der Übernahme eines Heims nach Insolvenz mitnichten alle Pflegeplätze erhalten, so der AGVP. Häufig sei die Weiterführung eines defizitären Heims nur mit weniger Pflegeplätzen zu stemmen, würden die AGVP-Mitgliedseinrichtungen berichten. Auch würden Pflegeheime im ganzen Land in großem Stil Plätze abbauen. Wegen Personalmangels und nicht refinanzierter Kostensteigerungen liefen sonst auch diese Einrichtungen in die Insolvenz. So bröckele die Versorgungssicherheit.

Politik schulde ihren Wählern Ehrlichkeit, auch wenn es unbequem ist. Deshalb fordert der AGVP von den Gesundheitsministerien ein Monitoring, also eine vollständige Erfassung samt Veröffentlichung, der verlorenen und verfügbaren Pflegeplätze. Bürgerinnen und Bürgern müssten in die Lage versetzt werden, ihre individuelle Versorgungssicherheit realistisch einzuschätzen.

Alleine in Nordrhein-Westfalen mussten in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 100 Pflege-Anbieter in Insolvenz anmelden.