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Verdi: bei hochschulischer Pflegeausbildung nachbessern

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) sieht dringenden Nachbesserungsbedarf bei der hochschulischen Pflegeausbildung. „Die Studierendenzahlen in der Pflege bleiben bislang deutlich unter den Erwartungen. Die Bedingungen und Perspektiven sind offensichtlich nicht attraktiv genug“, stellte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler fest.

Verdi-Vorständin Sylvia Bühler
Foto: Kay Herschelmann Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand, fordert dringende Nachbesserungen beim Pflegeberufegesetz speziell in der hochschulischen Pflegeausbildung.

Anlass für die Stellungnahme war eine Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages zu einem Antrag der CDU/CSU zur hochschulischen Pflegeausbildung. Am besten, so Verdi, könne ein duales Studium mit betrieblicher Anbindung, angemessener Vergütung für die gesamte Dauer des Studiums sowie verbindlichen Qualitätsstandards eine praxisorientierte Ausbildung gewährleisten. Vorbild könne hier das 2019 beschlossene Hebammengesetz sein.

„Es braucht endlich überzeugende Antworten, für welche Tätigkeiten die hochschulische in Abgrenzung zur beruflichen Pflegeausbildung qualifiziert“, sagte Bühler. Die Tätigkeitsprofile für hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen müssten der Verbesserung der Versorgungsqualität dienen und ein neues, zusätzliches Feld abbilden. „Auch wenn es im Pflegeberufegesetz angelegt ist, können hochkomplexe Pflegeprozesse kein geeignetes Unterscheidungsmerkmal sein. Alle Pflegefachpersonen müssen in die Lage versetzt werden, Patientinnen und Patienten mit hochkomplexen Pflegebedarfen zu versorgen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die dreijährige berufliche Pflegeausbildung abgewertet wird. Das darf auf keinen Fall passieren.”

Verdi fordert ausdrücklich auch entschiedene Maßnahmen, um die berufliche Ausbildung nachhaltig zu stärken. Der im Oktober 2022 von Verdi veröffentlichte Ausbildungsreport Pflegeberufe habe in dieser Hinsicht gravierende Defizite aufgedeckt, so Bühler.