Corona
Verbindliche Tests in Heimen – keine Impfpflicht
Die Gesundheitsminister der Länder haben sich auf das Vorgehen bei den Corona-Auffrischungsimpfungen und dem Schutz von Pflegeheimen verständigt. Regelmäßige verpflichtende Tests von Personal und Besucher:innen sollen die alten Menschen besser schützen. Die Verantwortung für die Umsetzung der Testkonzepte haben die Heime.

Die Gesundheitsminister der Länder haben sich auf einige einheitliche Maßnahmen im Umgang mit der Corona-Lage verständigt. Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), sagte am Freitag (5.11.) in Lindau, es solle Auffrischungsimpfungen für alle geben, deren zweite Impfung mehr als sechs Monate her ist. Holetschek nannte die Corona-Lage “dramatisch”.
Ältere und vorerkrankte Menschen sowie medizinisches und pflegerisches Personal müssten die Booster-Impfungen schnell erhalten, sagte Holetschek. Im Zentrum stehe die sehr schwierige Lage auf den Intensivstationen und in den Alten- und Pflegeeinrichtungen. Regelmäßige verpflichtende Tests von Personal und Besucherinnen sowie Besuchern sollen die alten Menschen besser schützen. Auch Geimpfte und Genesene müssten sich testen lassen, sagte Holetschek. Die Tests in Heimen bleiben kostenlos, der Bund kommt dafür auf Die Verantwortung für die Umsetzung der Testkonzepte haben die Heime. Die Länder bestimmen künftig nach Infektionsgeschehen, wann sich auch Geimpfte und Genesene testen lassen müssen.
Länder lehnen Impfpflicht für Pflegepersonal ab
Eine Impfpflicht für Pflegepersonal lehnen die Ministerinnen und Minister ab. Sie war etwa vom Landkreistag und dem Hausärzteverband gefordert worden, nachdem es in mehreren Altenpflegeheimen Corona-Ausbrüche mit Toten gegeben hat und das Pflegepersonal nur zum Teil geimpft war. Dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts zufolge gab es in der vergangenen Woche Corona-Ausbrüche in 135 Alten- und Pflegeheimen gegenüber 122 Einrichtungen in der Woche zuvor.
Geeinigt haben sich die Länderminister auch darauf, dem Pflegepersonal, das für die Versorgung von Covid-19-Patienten zuständig ist, Zulagen zu zahlen oder steuerliche Vergünstigungen vorzusehen, erklärte Holetschek. Ein großes Problem auf den Intensivstationen ist der zunehmende Personalmangel.
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte, die Auffrischungsimpfungen, das Boostern, solle zur Regel werden. Es sei vereinbart worden, dass die Impfungen in den Arztpraxen verabreicht werden, die Länder aber auch eigene Angebote machen, etwa mit mobilen Impfteams, Impfbussen oder auch der Wiedereröffnung von Impfzentren. (epd)
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