Corona
Verband: Sachsen braucht mobile Impfteams
Weil sich in Sachsen das Boosterimpfen in Pflegeeinrichtungen verzögert und Bewohnern vielerorts erst für Januar bzw. Februar 2022 in Aussicht gestellt wird, schlägt der bpa Alarm. Der Landesverband fordert vorrangig Impftermine für Pflegebedürftige und Pflegekräfte und umgehend den Einsatz mobiler Impfteams in Pflegeeinrichtungen.

„Die bereits dramatisch hohen Inzidenzen in Sachsen steigen weiter rasant und es ist nach wie vor nicht annähernd gelungen, allen Pflegeeinrichtungen Drittimpfungen anzubieten und damit alle Pflegebedürftigen zu schützen. Die Gefahr von Impfdurchbrüchen steigt erheblich“, warnt Igor Ratenberger, sächsischer Landesvorsitzende des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).
„Wir haben unnötig viel Zeit verloren, weil sich die Landesregierung, die sächsische Impfkommission und die Kassenärztliche Vereinigung die Verantwortung hin- und hergeschoben haben“, so Ratzenberger. „Wenn wir die Pflegeeinrichtungen sichern wollen, müssen die noch ausstehenden Boosterimpfungen jetzt mit hohem Tempo erfolgen.“ Die für Januar oder Februar in Aussicht gestellten Termine seien nicht nur mit Blick auf das Weihnachtsfest verheerend. Wenn aufgrund der dramatisch hohen Inzidenzen laut RKI Infektionen in Pflegeeinrichtungen nicht zu verhindern sind, müsse alles getan werden, um die Gefahr schwerer Erkrankungen zu verringern.
Boosterimpfungen allein durch niedergelassene Ärzte reichten bei Weitem nicht aus. „Die Arztpraxen sind am Limit und werden nun auch noch von vielen jüngeren Menschen aufgesucht, die eine Drittimpfung wollen. Sachsen muss umgehend wieder mobile Impfteams in die Regionen schicken. Die Pflegebedürftigen brauchen Vorrang und schnellen Schutz.“
Das Bundesland werde derzeit von der vierten Coronawelle mit ungeheurer Wucht getroffen. „Mit einer Inzidenz von fast 1.000 und stockenden Boosterimpfungen ist derzeit nicht erkennbar, wie Sachsen den Schutz der Pflegebedürftigen schnellstmöglich sicherstellt. Geschwindigkeit und Entschiedenheit im politischen Handeln sind jetzt notwendig, wenn Pflegebedürftige in Pflegeeinrichtungen sowie deren Angehörigen ein sicheres Weihnachten erleben sollen.“
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