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Verband: Private professionelle Pflege ist kein historisches Übel
Ein großes Medienecho erntete am 23. Juni die von Agenturen vermeldete Kritik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an der Privatisierung der Pflege. Diese sei rückblickend ein Fehler gewesen, hatte er in einer Fernsehsendung gesagt. Heute fordert der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) eine Klarstellung und Entschuldigung vom Minister.

Lauterbach hatte sich in der RTL-Sendung „Team Wallraff-Jetzt erst recht!“ kritisch zu privaten Pflegeanbietern geäußert. Nach Ansicht von Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des VDAB, ist es „nicht hinnehmbar, dass ein Bundesgesundheitsminister, der Verantwortung für die pflegerische Versorgung insgesamt trägt, die Kritik an einer großen Betreiberkette zum Anlass nimmt, eine ganze Branche zu diffamieren.“ Eigentlich hätten Lauterbachs Vorgänger im Amt „diese Form des Opportunismus bereits überwunden und waren dazu übergegangen, Pflegeanbieter unabhängig von deren Betreiberform anhand ihrer Qualität zu beurteilen“, stellt Knieling fest und führt im Weiteren aus: „Träger und Management von privaten Pflegeeinrichtungen haben zusammen mit ihren Mitarbeitenden in der Pandemie Großartiges geleistet und die Versorgung unter schwierigsten Bedingungen aufrechterhalten. Sie hätten dafür Anerkennung und Wertschätzung verdient. Stattdessen können sie diese Form der Sippenhaft nun nur als Schlag ins Gesicht empfinden. Die Äußerungen zeugen auch von einer weitgehenden Unkenntnis des Ministers über die tatsächliche Situation in der Pflege, denn es gibt weder von Kassen noch von Aufsichtsbehörden Hinweise darauf, dass Einrichtungen in privater Trägerschaft generell qualitativ schlechter wären als die in öffentlicher oder gemeinnütziger Trägerschaft. Eine Entschuldigung und Klarstellung des Ministers wären deshalb angezeigt.“
Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands und vertritt bundesweit die Interessen von Unternehmen in der privaten professionellen Pflege.
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