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Verbände wollen Sektorengrenzen überwinden

Für den konsequenten Abbau der Sektorengrenzen setzen sich der Verband Katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) ein. So fordern sie den bedarfsorientierten Zugriff aller Pflegebedürftigen auf Leistungen der Pflege, Hauswirtschaft und sozialen Betreuung.

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"Eine Einteilung in einen ambulanten und einen stationären Sektor ist überholt", meint Bodo de Vries. Foto: Evangelisches Johanneswerk

Mit dem zweiten "fact sheet" ihrer gemeinsamen Kampagne wollen sie die Diskussion jetzt weiterführen. "Schon das erste fact sheet hat für viel Aufmerksamkeit und Nachfragen gesorgt", sagt Hanno Heil, Vorsitzender des VKAD. "Nun ist es wichtig, die Diskussion am Laufen zu halten und weiterführende Vorschläge und Kritiken zu würdigen und in die Bearbeitung der Themen einzubeziehen." In der neuen Auflage fordern die Verbände unter anderem den bedarfsorientierten Zugriff aller Pflegebedürftigen auf Leistungen der Pflege, Hauswirtschaft und sozialen Betreuung. Heil: Dieser Zugriff müsse unabhängig vom Wohnort der Betroffenen möglich sein – leicht verständlich und bürokratiearm. "Voraussetzung hierfür ist eine Angleichung des Leistungserbringungsrahmens in allen Bereichen", erklärt so Heil.

"Eine Einteilung in einen ambulanten und einen stationären Sektor ist überholt.  Für den Wohnort Pflegeheim muss künftig die Finanzierungsverantwortung vollständig für die Behandlungspflege in das SGB V zurückgeführt werden, so wie es heute auch für das Wohnen in der eigenen Häuslichkeit gilt. Zusätzlich tragen die Pflegebedürftigen selbst – je nach Wohnform – alle "Haushaltskosten", die für Verpflegung und Miete und Nebenkosten des Wohnens entstehen. Denkbar ist ein verbleibender Eigenanteil für die pflegebedingten Kosten", erläutert Bodo de Vries, Vorstandsvorsitzender DEVAP, mögliche Finanzierungsszenarien.