Corona

VdPB lehnt Impfpflicht für Pflegende ab

Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern hat eine Impfpflicht für Pflegekräfte erneut abgelehnt. “Ich glaube allerdings sehr wohl, dass es eine moralische Pflicht gibt, sich impfen zu lassen, gerade für alle Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten”, sagte Verbandspräsident Georg Sigl-Lehner der Augsburger Allgemeinen. “Aber diese moralische Pflicht gilt auch für die Gesamtbevölkerung.”

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Foto: weyo/AdobeStock Es gebe eine moralische Pflicht gibt, sich impfen zu lassen, gerade für alle Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, sagt Georg Sigl-Lehner, Präsident des VdPB. Gleichwohl lehnt der Verband eine Impfpflicht ab.

Zum einen könne man so andere Menschen schützen. “Ich trage das Virus oft ohne, dass ich es merke, in ein Altenheim, eine Klinik, eine Einrichtung für behinderte Menschen hinein.” Zum anderen sei der Selbstschutz ein wichtiges Argument, sich impfen zu lassen. “Diese moralische Pflicht, sich impfen zu lassen, habe ich meines Erachtens aber auch, weil ich ja selbst Kinder habe, einen Partner, eine Familie, für die ich Verantwortung trage.”

Sigl-Lehner sagte aber auch, das Grundrecht, sich nicht impfen zu lassen, müsse respektiert werden. “Wir müssen meines Erachtens auch stärker verdeutlichen, welche persönlichen Freiheiten eine Impfung bedeutet und welch hohen Schutz für die eigene Familie.” Und Mitarbeitern im Gesundheitsbereich sollte klar gemacht werden, dass sie eine ganz besondere Verantwortung trügen.

In Frankreich gilt künftig für Beschäftigte im Gesundheitswesen eine Corona-Impfpflicht. Das Parlament in Paris stimmte in der Nacht zum Montag entsprechenden Plänen von Präsident Emmanuel Macron zu. Betroffen sind zum Beispiel Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die Impfpflicht für Menschen im Gesundheitswesen und im Kontakt mit Risikogruppen wurde vom Parlament etwas entschärft. Wer bis Mitte September keine Impfung hat, kann nicht gekündigt werden. Stattdessen droht eine Aussetzung des Gehalts. Das 67-Millionen-Einwohner-Land kämpft derzeit gegen eine vierte Corona-Welle. Die Zahl der Neuinfektionen steigt seit Ende Juni stark an. Zuletzt lag sie auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche bei 166.