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VdPB: Generalistische Pflegeausbildung ist Lösung, nicht das Problem
Der Rückgang der Ausbildungszahlen in der Pflege sorgt weiterhin für Diskussionen in der Branche. Während Kritiker die neue Ausbildungsform für den aktuellen Personalmangel verantwortlich machen, widersprechen Experten dieser Ansicht und betonen die Notwendigkeit eines differenzierteren Blicks.

Das Pflegeberufegesetz, das die generalistische Ausbildung etablierte, wurde als wegweisender Schritt für ein neues Verständnis des Pflegeberufs und dessen Anerkennung auf europäischer Ebene gefeiert. Dennoch wurde die Ausbildung bereits im Vorfeld mit Bedenken und Kritik konfrontiert, die in jüngster Zeit erneut aufgeflammt sind.
Georg Sigl-Lehner, Präsident der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB), stellt klar, dass die Behauptung, die generalistische Ausbildung sei Ursache für den Personalmangel und den Rückgang der Auszubildenden-Zahlen, auf wackeligen Füßen steht. Er verweist darauf, dass die demografische Entwicklung einen breiteren Einfluss auf den Ausbildungsmarkt hat und dass ein Rückgang der Azubi-Zahlen keine alleinige Folge der generalistischen Ausbildung ist.
Die tatsächlichen Gründe für den Rückgang der Ausbildungsanmeldungen liegen nach Ansicht von Experten in anderen Bereichen. Statistische Schwankungen über die vergangenen Jahre hinweg sowie der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Aufmerksamkeit für Ausbildungsberufe spielten dabei eine Rolle.
Entwicklung zu neuem Berufsbild ist unumkehrbar
Die VdPB hält es aus diesem Grund sowohl auf Arbeitgeber- wie auf Verbandsseite für dringend geboten, die Attraktivität der Profession Pflege gemeinsam zu fördern, statt die generalistische Ausbildung zu diskreditieren. Das Pflegeberufegesetz habe nicht nur die Grundlage für eine moderne Ausbildung geschaffen, sondern auch die berufliche Autonomie in der Pflegepraxis gestärkt. Es sei unangemessen, Perfektion bei der Einführung einer neuen Ausbildung zu erwarten, insbesondere unter den herausfordernden Bedingungen der Pandemie.
„Die Entwicklung zu einem neuen professionellen Bewusstsein ist schlichtweg nicht mehr umkehrbar und dringend erforderlich. Statt lautstark unbelegte und unseres Erachtens auch unreflektierte Pauschalkritik zu üben, sollten jetzt alle Akteure ihre Energie darauf verwenden, die Ausbildung zu einem Erfolgsmodell zu machen. Es liegt auch und gerade in deren Mitverantwortung, für eine gute Ausbildung zu sorgen und endlich ein positives Bild der Pflege in die Öffentlichkeit zu tragen, um so das Ansehen des Berufs zu stärken“, stellt Sigl-Lehner klar.
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