Corona
Unzumutbare Belastungen der Pflegenden durch Testpflicht
In einem Offenen Brief an Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) kritisiert die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) zahlreiche Details der 11. Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung.

Der Freistaat stehe in der Verantwortung, für eine reibungslose Umsetzung der Maßnahmen Sorge zu tragen, so die VdPB in einer Pressemitteilung. „Seit dem Sommer fordern wir verbindliche Reihentestungen in Kliniken, Einrichtungen der Langzeitpflege und ambulanten Pflegediensten. Darum begrüßen wir diese Maßnahme vom Grundsatz her, sehen die Verordnung von vergangener Woche aber gleichwohl äußerst kritisch. Wir haben schon zuvor eindringlich davor gewarnt, ausgerechnet die Pflegenden selbst mit den verpflichtenden Reihentestungen zu belasten“, erläutert Georg Sigl-Lehner, Präsident der VdPB.
Sowohl von den personellen Ressourcen als auch von den infrastrukturellen Voraussetzungen für die Testungen des gesamten Personals zwei Mal die Woche her müsse zwingend nachgebessert werden. Aus fachlichen Gründen lehne die VdPB auch ab, Pflegende gegebenenfalls dazu zu verpflichten, wenn nötig die Tests an sich selbst vorzunehmen.
Zudem kritisierte die VdPB die in der Verordnung vorgesehenen Sanktionen gegen beruflich Pflegende, die der Testpflicht nicht nachkommen. „Mit den angekündigten Sanktionen und der gleichzeitig mangelnden Unterstützung bei der Umsetzung der Maßnahmen durch den Freistaat wird der Druck auf die beruflich Pflegenden nur noch weiter auf erhöht“, warnt Sigl-Lehner.
Die VdPB betonte außerdem, dass auch arbeitsrechtliche Aspekte bei der Umsetzung der Verordnung zu berücksichtigen seien. „Wir sind absolut gesprächsbereit und drängen darauf, unsere Expertise bei Nachbesserungen auch einzubeziehen“, stellt der VdPB-Präsident abschließend in der Pressemitteilung vom 22. Dezember klar.
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