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Überwachung von Lebensmitteln mit hohem Eianteil vereinbart
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat mit seinen belgischen und niederländischen Amtskollegen sowie mit dem EU-Gesundheitskommissar zu den mit dem Insektizid Fipronil belasteten Eiern gesprochen und anschließend die Minister der Bundesländer über die Gespräche informiert. Bund und Länder haben ein Programm zur intensiven Überwachung von Lebensmitteln mit hohem Eianteil vereinbart.

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"Die Informationsweitergabe auf europäischer Ebene muss schneller und besser werden", sagte Schmidt. Dies habe er gegenüber seinen belgischen und niederländischen Kollegen "unmissverständlich" zum Ausdruck gebracht. "Ich erwarte lückenlose Aufklärung und unverzügliche Informationsweitergabe", unterstrich er. Er habe sich mit den Amtskollegen darauf verständigt, dass deutsche Verbindungsbeamte in die Behörden der Niederlande und Belgien entsandt werden, um den Informationsfluss zu gewährleisten. Schmidt weiter: "Auf meine Initiative hin haben Bund und Länder ein Programm zur intensiven Überwachung von Lebensmitteln mit hohem Eianteil vereinbart. Wir müssen lückenlos aufklären, wenn belastete Eier in Lebensmitteln verarbeitet worden sind. Auch wenn die gefundenen Werte sehr gering sind, Fipronil hat nichts in Lebensmitteln zu suchen. Die Verbraucher müssen sich auf die Sicherheit von Lebensmitteln verlassen können."
- Hintergrundinformationen des Bundeslandwirtschaftsministeriums zum Eierskandal: In Eiern aus Belgien und den Niederlanden ist das Biozid Fipronil nachgewiesen worden. Mindestens zehn Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden sind nach Deutschland geliefert worden, ein Teil davon ist in den Handel gelangt. Mittlerweile ist Fipronil auch in Eiern aus Niedersachsen nachgewiesen worden, betroffen sind bislang vier Betriebe. Die zuständigen Behörden der Lebensmittelüberwachung in den Bundesländern haben die belasteten Eier-Chargen zurückgerufen. Zudem gibt es erste Rückrufe von Produkten, in denen belastete Eier verarbeitet worden sind. Nach Einschätzung des zuständigen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist nach derzeitiger Datenlage (5. August 2017) eine akute gesundheitliche Gefährdung der betrachteten Verbrauchergruppen, einschließlich Kinder, unwahrscheinlich. Fipronil wirkt gegen Insekten wie Flöhe, Milben und Zecken. Der Wirkstoff ist aber zur Behandlung von Tieren, die Lebensmittel liefern, verboten. Werden dennoch Rückstände des Stoffes in Lebensmitteln nachgewiesen, ist ein EU-weit geltender Höchstwert festgelegt. Für Fipronil entspricht die Rückstandshöchstmenge der Bestimmungsgrenze von 0,005 mg/kg. Werden die Rückstandshöchstwerte überschritten, dürfen die Lebensmittel nicht in den Verkehr gebracht werden. In Belgien und den Niederlanden wird derzeit die genaue Ursache für die Verunreinigung von Eiern mit Fipronil ermittelt. Im Fokus der Ermittlungen steht ein Reinigungsmittel, das mit Fipronil versetzt war.
Auf der Homepage der Verbraucherzentrale Hamburg finden Sie eine Auflistung, welche Chargen von Eiern bislang als belastet identifiziert worden sind. "Ob tatsächlich nur diese Chargen belastet sind, ist momentan noch unklar", so die Hamburger Verbraucherschützer. Für deutsche Eier gäbe es nach umfänglichen Kontrollen erste Entwarnungen, das gelte aber längst noch nicht für alle Eier, warnen sie. Weitere Informationen.
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