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„Tut was, dann tut sich was!“
Von maßgeblichen Ernährungstrends über Kostenoptimierung hauswirtschaftlicher Prozesse bis zum Personalmanagement: Der erste pro Hauswirtschaft Management-Tag griff wichtige Themen für Hauswirtschaftsleitungen auf. Drei Fachexperten stellten ihre Lösungen in Hamburg vor.

Ralf Klöber stellte auf dem ersten pro Hauswirtschaft Management-Tag die verschiedenen Kochsysteme vor: "Cook & Print, also Kochen aus dem Drucker, wird die Technik der Zukunft." Foto: Ina Füllkrug
Einen Blick in die Zukunft richtete Ralf Klöber, gelernter Koch und Berater für den Verpflegungsbereich, indem er entscheidende Ergebnisse der Studie "Wie isst Deutschland 2030?" vorstellt, die die Firma Nestlé in diesem Jahr durchgeführt hat. Demnach geht ein Trend ganz klar in Richtung Ressourcenschonung. Klöber: "Das heißt für die Einrichtungen, dass die regionale Küche zum Aushängeschild wird. Die Verkürzung von Transportwegen wird nachgefragt. Dabei geht es nicht darum, ob Speisen aus Deutschland kommen, sondern aus einem Umkreis von hundert Kilometern." Ralf Klöber meint: "Sie können bei Ihren Gästen damit punkten, indem Sie beispielsweise einen Aushang machen, auf dem steht: Wir kaufen Brot von XY und unterstützen unseren Bäcker in der Region." Das ließe sich gut zu Marketingzwecken nutzen, aber auch dies: "Schreiben Sie statt frisch gekocht lieber selbst gekocht", rät Klöber.
Verbraucher würden auf Qualitätsmerkmale wie die ressourcenschonende Herstellung und die optimale Nutzung der immer knapper werdenden Ressourcen achten. "Sie werden künftig viel stärker danach fragen, wo die Firma herkommt, ob sie nachhaltig produziert und auch, wie sie ihre Mitarbeiter bezahlt", sagt Klöber.
Kosten-Nutzen-Relation bei knappen Ressourcen
Wirtschaftlichkeit definiert Mark Hemming, Betriebswirt und Berater für die Hauswirtschaft, als Kosten-Nutzen-Relation bei knappen Ressourcen. Bei der aktuellen Umfrage von pro Hauswirtschaft zur Kostenlage sagen fast 40 Prozent der Befragten, dass sie den Gürtel enger schnallten müssen. Doch einem Großteil der Befragten fehle es an messbaren und geeigneten Instrumenten, um Kosten zu optimieren. Hemming: "Es braucht zunächst eine genaue Standortbestimmung. Dann sind Ziele auf Basis der individuellen Situation festzulegen, dabei ist von der heutigen wirtschaftlichen Situation auszugehen und ein Ziel über drei bis fünf Jahre festzulegen. Wichtig ist es, so zu dosieren, dass sich Erfolge ergeben".
Kennzahlen seien hierbei hilfreich, denn sie bildeten Zahlenverhältnisse, die die derzeitige Kostensituation rechtfertigen. Hat man sie im Blick, kann rechtzeitig gegengesteuert werden, so Hemming.
Brennpunkt Personal
Für Christine Klöber, Personalökonomin und hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, bedeutet Personalmanagement: Planung, Beschaffung/Recruiting, Personalentwicklung, Beurteilung, Betreuung und Schulung sowie Einsatzplanung. "Erst, wenn alle Stufen erklommen sind, dann ist man wirklich bei der Personaleinsatzplanung angekommen. Und da gilt es heute, die Anwesenheitszeiten zu überprüfen: Entsprechen die tatsächlich noch den Bedarfen der Bewohner, den tatsächlichen Anforderungen? Wer macht heute ein Hauswirtschaftskonzept, wenn es um Wohngruppen geht? Wo doch die Präsenzzeiten andere und viel kleinteiliger sind", fragt die Fachfrau und ruft den Teilnehmern zu: "Tut was, dann tut sich was!"
Gutes Personalmanagement habe zum Ziel, dass die Leistungskapazität mit dem Anforderungsprofil des Aufgabengebiets übereinstimme. Sowohl qualitativ als auch quantitativ. Das habe auch die differenzierte Verfügbarkeit von Personal zur Folge, so Klöber. "Doch der Etat für Personalkosten muss dafür zwingend transparent gemacht werden, sonst ist keine richtige Einsatzplanung möglich", betont sie.
Für Kurzentschlossene: Der nächste pro Hauswirtschaft Management-Tag findet am 28. November in Köln statt. Alle Infos finden Sie hier.
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