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Thüringen will mehr Pflegestützpunkte

Eine aktuelle Studie gibt Empfehlungen, wie die Politik
in Thrüringen auf die demografischen Veränderungen mit
weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter und mehr
Senioren reagieren könnte. In Auftrag gegeben hatten
die Studie das Sozialministerium sowie das Ministerium
für Infrastruktur und Landwirtschaft.

- Thüringens Sozialministerin Heike Werner (Linke) erklärte, Pflege und Familie müssten noch viel besser zu vereinbaren sein. Foto: Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie

So wird vorgeschlagen, die Pflegestützpunkte
auszubauen. In ländlichen Gebieten müssten neue
Mobilitätskonzepte entwickelt werden. Derzeit seien die
Bus- und Bahnanbindungen dort so begrenzt, dass sie
pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen vor
große Herausforderungen stellten. Die Studie "Pflege
geht uns alle an – Vereinbarkeit von Sorgearbeit und
Beruf" wurde vom Zentrum für Sozialforschung Halle im
Auftrag Thüringer Ministerien erstellt. Sie hat nach
Angaben des Sozialministeriums etwa 72 000 Euro
gekostet und wurde auf der Demografiekonferenz
"Familie, Beruf und Pflege: Dreiklang im Einklang?" am
23. Oktober in Erfurt vorgestellt.

Zudem empfiehlt die Studie, bereits vorhandene
Informationsangebote für Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen bekannter zu machen. Auch müssten
sich die Kommunen sehr viel mehr als Dienstleister für
die Menschen verstehen – etwa, indem Ämter auch in den
frühen Abendstunden noch öffnen. "Öffnungszeiten
öffentlicher Einrichtungen, die fast ausschließlich in
der Arbeitszeit von Beschäftigten liegen, nutzen
Beschäftigten mit Sorgearbeit wenig", heißt es in der
Studie.

Thüringens Sozialministerin Heike Werner (Linke)
erklärte, die Studie zeige, wie umfassend das Thema
demografischer Wandel das Leben im Land verändern
werde. Pflege und Familie müssten noch viel besser zu
vereinbaren sein.

Thüringens Bau-Staatssekretär Klaus Sühl (Linke)
äußerte sich ähnlich. Allerdings brauche es auch noch
mehr Druck aus der Bevölkerung, damit etwa die
Verantwortlichen in den Kommunen das Thema noch ernst
nähmen.