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Thüringen: Pflege ist Ausbildungsberuf Nummer eins

Keine Ausbildung ist in Thüringen momentan so gefragtwie die zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann. Jeweils 1.600 junge Menschen entschieden sich in den letzten beiden Jahren für eine Ausbildung in den rund 1.000 Pflegeeinrichtungen und etwa 50 Krankenhäusern des Freistaats, berichtet die bpa-Landesguppe Thüringen. Das sind laut Landesamt für Statistik mehr als Kfz-Mechatroniker, Bürokaufleute und Friseurlehrlinge zusammen. Doch ungetrübt ist die Freude deswegen nicht.

Margit Benkenstein
Foto: bpa Thüringen Margit Benkenstein, Landesvorsitzende des bpa in Thüringen freut sich über die hohe Nachfrage an der Pflegeausbildung.

Margit Benkenstein, Landesvorsitzende des bpa in Thüringen, warnt jedoch vor Euphorie: „Das sind gute Nachrichten für die Pflege. Allerdings muss diese Entwicklung auch anhalten. Das bedeutet unter anderem, dass die Azubis ihre Ausbildung tatsächlich abschließen und dann auch in der Langzeitpflege ankommen.“

„Die Zahlen zeigen aber auch, dass wir noch deutlich mehr Menschen brauchen, die in der Pflege aktiv werden wollen. Deshalb muss die dreijährige Fachkraftausbildung ebenso ausgebaut werden wie die einjährige Assistenzausbildung“, so Benkenstein. „Was aktuell fehlt, sind in erster Linie die Schulkapazitäten, weil es zu wenig Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen gibt. Auch das Land Thüringen ist gefragt, deutlich mehr pflegepädagogische Studiengänge aufzubauen, um den Bedarf an Lehrkräften zu sichern.“ Zudem müssten Pflegeschulen eine bessere finanzielle Ausstattung erhalten.