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Telepflege: Videodienste-Anbieter sind laut Umfrage zum Einstieg bereit

Der Digitalverband FINSOZ hat gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) eine Umfrage unter zertifizierten Videodienstanbietern durchgeführt. Grund dafür ist das Modellprogramm zur Erprobung von Telepflege (§ 125a SGB XI). Ziel der Erprobung sei es, herauszufinden, inwieweit Videodienste Pflegebedürftige und Pflegekräfte entlasten können.

Videotelefonie
Foto: Rawpixel.com/AdobeStock Die Telepflege soll erprobt werden.Ziel des Modellprogramms ist die wissenschaftlich fundierte Erprobung und Evaluation von telepflegerischen Anwendungsfeldern zur Entlastung und Unterstützung von Pflegebedürftigen und von Pflegekräften.

Mit dem Modellprogramm zur Erprobung von Telepflege (§ 125a SGB XI) will das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den nächsten Schritt in der Digitalisierung der Pflege gehen. Erprobt werden sollen dabei u.a. Anwendungsmöglichkeiten in der Kommunikation zwischen professionell Pflegenden und Pflegebedürftigen, zwischen professionell Pflegenden sowie zwischen professionell Pflegenden und Ärztinnen und Ärzten oder Therapeutinnen und Therapeuten.

Um den Pflegeeinrichtungen den Einstieg in die Erprobung zu erleichtern, hat der Digitalverband FINSOZ  gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) eine Umfrage unter den derzeit zertifizierten Videodienstanbietern durchgeführt.

Demnach sieht die überwiegende Mehrheit (88 Prozent) der 17 antwortenden Anbieter in der Pflege einen attraktiven Markt und keines der teilnehmenden Unternehmen hat sich gegen den Pflegemarkt ausgesprochen, heißt es in einer Pressemitteilung von FINSOZ dazu. Etwas zurückhaltender war die Bereitschaft bei der direkten Frage nach einer möglichen Teilnahme an der Ausschreibung zur Erprobung. Hier haben nur 65 Prozent eine klare Zusage gegeben, 35 Prozent hegen noch gewisse Zweifel.

Erst 38 Prozent der Unternehmen haben mit programmtechnischen Anpassungen begonnen

Der Stand der Anpassung der Videolösungen an den Pflegebereich sei allerdings noch überschaubar: Erst 38 Prozent der Unternehmen haben mit programmtechnischen Anpassungen begonnen. Auch bei der Integration der Lösungen in Pflegeinformationssysteme herrscht noch Zurückhaltung. Nur drei Anbieter haben dies bereits realisiert. Weitere 12 Anbieter halten dies für „denkbar“, werden ihre Entscheidung also von der zukünftigen Nachfrage abhängig machen.

Laut Studienleiter Prof. Dr. Dietmar Wolff spiegelt die FINSOZ-Umfrage damit eine hohe Bereitschaft wider, die bestehenden Videolösungen auf den Pflegemarkt auszudehnen, auch wenn sich die Anbieter die genauen Schritte dorthin noch offen halten. „Letztlich“, so Wolff, „gehen wir davon aus, dass der Markt dies regeln wird.“

Die vollständige Studie finden Sie hier.