News

Tauschbörse soll pflegende Angehörige bundesweit vernetzen

Eine neue Tauschbörse soll pflegende Angehörige
bundesweit vernetzen. Grundlage des Projekts ist eine
Onlineplattform, die von der Hamburger Hochschule für
angewandte Wissenschaften (HAW) entwickelt wurde, wie
die HAW jetzt mitteilte.

- Wenn die unterstützungsbedürftigen Angehörigen weit weg wohnen, können sich Mitglieder der Onlineplattform gegenseitig helfen. Foto: Werner Krüper

Dabei wird von den Nutzern Unterstützung für ihre
jeweils hilfebedürftigen Verwandten oder Bekannten
"getauscht". In Deutschland lebten immer mehr Eltern
und ihre erwachsenen Kinder voneinander entfernt. Das
werde dann zum Problem, wenn die Eltern alt werden und
Unterstützung brauchen. Die Tauschbörse "AniTa"
(Angehörige im Tausch) solle es möglich machen, dass
sich zum Beispiel eine erwachsene Tochter in Hamburg um
einen in ihrer Nähe wohnenden alten Menschen kümmert,
dessen Angehörige vielleicht in München leben.
Gleichzeitig übernimmt jemand in München die Begleitung
für den dort lebenden Angehörigen der Hamburgerin.

Im Idealfall kommt es den HAW-Angaben zufolge zum
direkten Austausch zwischen zwei Familien, aber auch
ein Ringtausch ist möglich. Die Angebote von "AniTa"
sollten aber keine Pflege- oder Haushaltstätigkeiten
umfassen, sondern sich auf Begleitung, regelmäßige
Besuche oder gemeinsame Unternehmungen beschränken,
betonte die Hochschule. Das Projekt ermögliche älteren
Menschen mehr Teilhabe, Sicherheit und Abwechslung.
Gefördert wird die Tauschbörse vom Spitzenverband der
gesetzlichen Krankenversicherung.