News
Studie vergleicht Arbeitsbedingungen in der Altenpflege
Wie in Deutschland klagen auch Pflegekräfte in Schweden
und Japan einer Studie zufolge über Zeitdruck,
Erschöpfung und prekäre Arbeitsverhältnisse. Die
Altenpflege werde angesichts des demografischen Wandels
in den Industriestaaten immer wichtiger, erklärte die
Sozialwissenschaftlerin Hildegard Theobald von der
Universität Vechta.

Deren Studie wurde von der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf gefördert und am
Dienstag veröffentlicht . Doch ein
"best-practice"-Beispiel, das gute Leistungen für
Pflegebedürftige, gute Arbeitsbedingungen für Pflegende
und eine gesicherte Finanzierung zusammenbringt, gebe
es bislang in keinem Land.
Für die Studie wurden Daten aus den Jahren 2005 bis
2012 erfasst, die sich auf insgesamt 2.500 Beschäftigte
beziehen. Mit Blick auf die Arbeitsbedingungen laufe in
Schweden manches besser, lautet ein Fazit. Das
skandinavische Land tue sich immerhin durch eine
umfassende Qualifizierungsstrategie für die
Beschäftigten hervor. Deutschland verfüge über ein
relativ hohes Qualifikationsniveau in der ambulanten
Pflege, die stationären Einrichtungen stünden in dieser
Hinsicht allerdings relativ schlecht da. Die
Sozialwissenschaftlerin Theobald sprach sich daher für
mehr berufsbegleitende Angebote aus.
Atypische Beschäftigung ist in den drei
Vergleichsländern der Studie zufolge weit verbreitet.
Der Anteil der Teilzeitjobs liege in Japan und Schweden
bei etwa 60 Prozent, in Deutschland bei über 70
Prozent, hieß es. Stationär arbeiten in Deutschland und
Schweden 40 bis 50 Prozent der Beschäftigten in
Vollzeit. In Japan, wo nur öffentliche und
gemeinnützige Anbieter zugelassen sind, sind es 93
Prozent.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren